Freund von Stephan Döll überfuhr mit Pferdeanhänger Joggerin
«Wie konnte das nur passieren?»

Tragödie beim Joggen! Flight Attendant Barbara A. (50†) gerät unter die Räder eines Pferdeanhängers. Das ganze Umfeld fragt sich, wie das passieren konnte.
Publiziert: 08.09.2015 um 13:15 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:45 Uhr
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Stephan Döll gab gerade eine Reitstunde, als sich das Unglück ereignete.
Foto: Joseph Khakshouri
Von Beat Michel, Céline Krapf und Gabriela Battaglia

Sie joggte leidenschaftlich gern. Am vergangenen Donnerstag trainierte Barbara A.* († 50) aus Bassersdorf ZH im nahen Nürensdorf ZH. Die Flight-Attendant der Swiss bog in den Sägetweg ein. Von hinten näherte sich ein Lieferwagen mit Anhänger für Pferde.

Kurz nach 18 Uhr ereignet sich das Unglück: Die Joggerin gerät unter den Anhänger. Die Rega fliegt mit ihr los ins Spital. Doch Barbara A. stirbt noch im Helikopter.

Stephan Döll (63) bildet auf einem Reiterhof ganz in der Nähe Pferdesportler aus. Der Unglücksfahrer war mit seinem Pferd unterwegs zu ihm. «Ich war gerade mitten in einer Reitstunde. Als ich den Unfall bemerkt habe, waren schon die Feuerwehr und die Polizei dort.»

Döll kennt den Fahrer seit Jahren. «Er ist ein guter Freund von mir. ­Gemeinsam bauen wir Hindernisse für Springwettbewerbe.»

Stephan Döll ist geschockt. «Es ist schrecklich. Die arme Frau und ihre Angehörigen tun mir so leid. Wie konnte das nur passieren?»

Eine Reiterin auf dem Hof war Augenzeugin des Unfalls. Sie sagt, die Joggerin habe gestoppt und das Auto durchgewinkt, es sei langsam vorbeigefahren. Doch dann sei die Frau plötzlich gestürzt, und zwar so unglücklich, dass sie mit dem Kopf unter die Räder des Pferdeanhängers geraten sei.

Laut weiteren Augenzeugen stoppt der Fahrer den Wagen sofort und versucht, die Frau zu befreien. Doch sie steckt zwischen den Rädern fest.

Der Anhänger ist viel zu schwer. Der Fahrer lässt zuerst das 550 Kilo schwere Pferd ins Freie. Doch es nützt nichts. Der Anhänger lässt sich mit seinen 800 Kilo Gewicht immer noch nicht anheben. Erst mit einem Wagenheber kann er in die Höhe bewegt und die Frau befreit werden.

In diesem Moment treffen auch die alarmierten Rettungskräfte ein. Die Polizei wird den Anhänger untersuchen. Angehörige und Freunde von Barbara A. legten Blumen am Unfallort nieder.

* Name der Redaktion bekannt

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