Frankreichs Präsident Macron
Corona-Pandemie trifft Frauen laut Macron besonders hart

Frauen sind nach den Worten von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron besonders von der Corona-Krise betroffen. Sie seien die «ersten Opfer» der weltweiten Pandemie geworden, sagte der 43-Jährige am Mittwoch zum Auftakt des Pariser Spitzentreffens zur Gleichstellung.
Publiziert: 30.06.2021 um 18:42 Uhr
Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, spricht bei dem Gleichstellungs-Forum, das von «UN-Women» mitorganisiert wurde. Macron sagte am Mittwoch, Frauen seiner besonders von der Corona-Krise betroffen. Sie seien die «ersten Opfer» der weltweiten Pandemie geworden, so Macron. Foto: Ludovic Marin/AFP/dpa
Foto: LUDOVIC MARIN

47 Millionen Frauen seien weltweit seit Ausbruch der Krise vor rund eineinhalb Jahren zusätzlich in die Armut abgerutscht. Lockdowns hätten auch mehr Gewalt gegen Frauen ausgelöst.

Zusätzlich gebe es einen «neuen Konservatismus», der Frauenrechte angreife. «Es gibt Dringlichkeit», sagte der Gastgeber der Konferenz, die bis zum Freitag dauern soll. UN-Generalsekretär Antonio Guterres monierte, dass die Internetwirtschaft immer noch vorrangig von Männern bestimmt werde. «Die Frauenfeindlichkeit ist in den Silicon Valleys dieser Welt», sagte der Portugiese.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte in einer Videobotschaft, Gleichberechtigung sei immer noch nicht selbstverständlich. Deutschland arbeite am internationalen Aktionsbündnis «Wirtschaftliche Gerechtigkeit und Rechte» mit und werde weitere 140 Millionen Euro investieren. Damit würden dann 240 Millionen Euro zusammenkommen. «Das sind Investitionen, die insbesondere der Bildung von Mädchen sowie fairen Arbeitsbedingungen und der Stärkung der Eigentumsrechte von Frauen zugutekommen», resümierte Merkel.

Die frühere US-Aussenministerin Hillary Clinton erinnerte an die Weltfrauenkonferenz in Peking vor gut einem Vierteljahrhundert. 1995 war in der chinesischen Hauptstadt von 189 Staaten ein Forderungskatalog verabschiedet worden, der die Gleichstellung der Geschlechter in allen Bereichen der Gesellschaft zum Ziel hatte. Clinton trat in Paris mit der 17-jährigen chilenischen Aktivistin Julieta Martinez auf.

Im Kampf gegen die Benachteiligung wendet die Stiftung der US-Mäzene Bill und Melinda Gates 2,1 Milliarden US-Dollar (rund 1,76 Milliarden Euro) auf. Der Löwenanteil werde in den nächsten fünf Jahren für die Bereiche Gesundheit und Familienplanung fliessen.

An der Eröffnung nahmen zahlreiche Staats- und Regierungschefs und Führungspersönlichkeiten internationaler Organisationen teil - entweder im Konferenzsaal oder per Video. Unter ihnen waren EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen oder US-Vizepräsidentin Kamala Harris. Die Demokratie sei überall auf der Welt in Gefahr, warnte Harris. «Die Gleichberechtigung der Geschlechter stärkt die Demokratie.» Das Treffen steht unter der Schirmherrschaft von UN-Women, der Frauenorganisation der Vereinten Nationen.

(SDA)

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