Hunderte Menschen marschierten am Samstag zur Polizeizentrale von Nantes. Die französische Polizei gab ihre Zahl mit rund 1700 Personen an. Einige Demonstranten errichteten Barrikaden, Fensterscheiben gingen zu Bruch. Nachdem auch Wurfgeschosse durch die Luft flogen und Feuer gelegt wurde, setzte die Polizei Tränengas und Wasserwerfer ein.
Fernsehbilder zeigten, wie Demonstranten Wurfgeschosse einsetzten und Polizisten Tränengas versprühten. Auch Wasserwerfer waren demnach im Einsatz. Örtlichen Behörden zufolge wurden 42 Menschen festgenommen, meist weil sie Gegenstände bei sich trugen, die als Waffen hätten genutzt werden können. Ein Polizist sowie ein Demonstrant wurden laut Polizeiangaben verletzt - jedoch nicht schwer.
Die Demonstranten hatten sich wegen des Todes eines 24-Jährigen versammelt, wegen dem die Polizei massiv in der Kritik steht. Die Leiche war einige Tage zuvor im Fluss Loire gefunden worden. Der Mann galt seit einer Tanzparty am 21. Juni als vermisst.
Um die Veranstaltung in direkter Nähe des Flusses Loire zu beenden, war Polizei angerückt und hatte auch Tränengas eingesetzt. Einige Menschen fielen ins Wasser. Der französische Innenminister Christophe Castaner hatte mit Blick auf den Polizeieinsatz komplette Transparenz versprochen, die Behörden stehen aber stark unter Druck.
In mehreren anderen französischen Städten fanden am Samstag Solidaritätskundgebungen statt. Einige wurden von der Protestbewegung der Gelbwesten organisiert. In Paris versammelten sich etwa hundert Menschen zu einer Schweigeminute. Sie legten in Gedenken an Steve weisse Rosen nieder
(SDA)