Dies sagte Philippe der Zeitung «Journal du Dimanche". Eine Mission beziehe sich auf die nachrichtendienstliche Abteilung der Pariser Polizei (DRPP), in welcher der 45-jährige Angreifer jahrelang gearbeitet hatte. Die zweite Mission werde sich über alle Geheimdienste erstrecken, die sich mit Extremismus befassten.
Die Untersuchung zur Pariser Polizei solle bis Ende Oktober abgeschlossen sein, sagte Philippe weiter. Sie solle zudem offenlegen, ob die internen Mechanismen für den Fall einer Radikalisierung von Mitarbeitern funktioniert haben. Die zweite Mission zu allen Geheimdiensten ziele darauf ab, die internen Prozesse zur Aufdeckung radikaler Mitarbeiter zu überprüfen. Ergebnisse hierzu würden bis Ende des Jahres vorliegen, erklärte er.
Für Frankreichs Geheimdienste habe die «Erkennung interner Bedrohungen absolute Priorität», sagte Philippe. Anzeichen für eine mögliche Radikalisierung dürften niemals «ohne Antwort bleiben".
Der 45-jährige Mitarbeiter des Pariser Polizeipräsidiums hatte am Donnerstag vier Kollegen erstochen und zwei weitere verletzt, bevor er von einem Polizisten erschossen worden war. Er war vor 18 Monaten zum Islam übergetreten. Nach Angaben der Anti-Terror-Staatsanwaltschaft war er ein Anhänger des radikalen Islam und hatte Kontakte zur Salafistenbewegung. Er arbeitete seit 2003 im Polizeipräsidium. Der Mann habe vor der Tat per Mobiltelefon ausschliesslich religiöse Nachrichten mit seiner Ehefrau ausgetauscht. Diese tauche aber nicht in der Datei für islamistische Gefährder auf, hiess es von den französischen Ermittlern. Unmittelbar vor der Tat habe der Mann zwei Messer gekauft.
(SDA)