Damit haben sie demnach geschätzt zwei Millionen Euro verdient, hiess es am Freitag aus informierten Kreisen. Die Ermittlungen dauern demnach noch an. Anfang Dezember nahmen die Behörden jedoch ein Paar in Metz im Osten des Landes fest.
Nun sollen weitere Beteiligte ermittelt werden. Nach ersten Erkenntnissen gelang es den Fälschern, die Zugangsdaten von Apothekern zu den Programmen zu erlangen, mit denen die digitalen Pässe erstellt werden. Anschliessend generierten sie zusätzliche Pässe im Namen dieser Apotheker.
Der französische Innenminister Gérald Darmanin hatte am Donnerstag die Einleitung von 400 Strafverfahren und die Festnahme von rund 100 Verdächtigen im Zusammenhang mit Fälschernetzwerken verkündet. Unter den Festgenommenen waren demnach sowohl Kunden als auch Verkäufer der gefälschten Gesundheitspässe. Nach Angaben des Ministeriums sind in Frankreich seit der Einführung des Systems im Sommer 110'000 gefälschte Gesundheitspässe im Umlauf.
Der Gesundheitspass, der darüber Auskunft gibt, ob jemand geimpft, genesen oder kürzlich negativ getestet ist, muss in Frankreich im öffentlichen Leben regelmässig vorgelegt werden. Er wird unter anderem beim Besuch von Restaurants, Einkaufszentren, Veranstaltungsorten und Museen verlangt.
Die französische Regierung will angesichts der hohen Infektionszahlen die Regelungen verschärfen. Ab Anfang nächsten Jahres sollen die Pässe nur noch gültig sein, wenn die Inhaber eine Auffrischungsimpfung erhalten habe oder von Covid genesen sind. Negative Tests reichen dann nicht mehr. (SDA)