Korsika kann aufatmen: Der Schütze, der auf der französischen Mittelmeerinsel um sich geschossen und mindestens einen Menschen getötet hat, ist tot. Spezialeinheiten hätten am Mittwochabend eingegriffen und die Leiche entdeckt, teilte Innenminister Christophe Castaner mit.
«Der Amokläufer hat sich umgebracht», sagte Castaner vor der Nationalversammlung in Paris. Zuvor waren Polizisten der Elite-Einheit Raid vom südfranzösischen Marseille aus nach Bastia geschickt geworden.
Amokläufer war den Behörden bekannt
Fünf Menschen waren bei dem Vorfall am späten Mittwochnachmittag schwer verletzt und ein Mensch getötet worden. Der Schütze – ein 1953 geborener Korse – hatte sich anschliessend in seinem Haus in der Hafenstadt Bastia im Nordosten von Korsika verschanzt, teilte die Präfektur mit.
Nach Angaben aus Ermittlerkreisen war der Mann den Behörden als gewalttätig bekannt. Demnach wurde er in der Vergangenheit zwei Mal wegen Waffengewalt verurteilt. Nach Informationen des Senders France 3 war er in Streitigkeiten mit Nachbarn verwickelt. Die Tat ereignete sich in einer Wohngegend, in dem Viertel Montesore. Unter den Verletzten ist auch ein Polizist. Dieser wurde in den Hals geschossen und befinde sich derzeit auf der Intensivstation. Er sei nicht in Lebensgefahr, sagte Castaner.
Sicherheitskräfte waren vor Ort, die Motive des Täters waren zunächst unklar. Bandenkriminalität oder Terrorismus schlossen die Ermittler aber zunächst aus, hiess es aus Polizeikreisen. Auf Aufnahmen war zu sehen, wie schwer bewaffnete Sicherheitskräfte die Gegend um das Haus am Abend absicherten, in dem sich der Mann verschanzt hatte. Die Polizei riegelte zeitweise Teile der Stadt ab, ein Kulturzentrum wurde evakuiert. Die Behörden hatten die Anwohner gebeten, die Gegend zu meiden. (SDA)