Nicht nur Meteorologen läuft es eiskalt den Rücken runter, wenn sie von Valentina Zharkovas Wetterprognosen hören. Sonnenanbetern stehen finstere Zeiten bevor: 2030 droht eine kleine Eiszeit!
Woher Zharkova das weiss? Sie ist Forscherin an der Northumbria Universität in Newcastle und hat ein neues Modell des Sonnenzyklus entwickelt. An einem Vortrag auf dem diesjährigen Nationalen Astronomie Treffen in Llandudno (Wales) hat sie ihr Modell vorgestellt.
Ihre Prognosen: «Im übernächsten Zyklus erreicht die Aktivität der Sonne den niedrigsten Stand seit 370 Jahren – also wie zur Kleinen Eiszeit.» Die Sonnenaktivität sinke dann um bis zu 60 Prozent, zitiert die «Royal Astronomical Society» aus dem Vortrag.
In der Sonne schlagen zwei Herzen
Bisher ging man davon aus, dass die Sonnenaktivität von einem Zyklus aus dem tiefen Innern der Sonne gesteuert wird – sozusagen dem Herzschlag der Sonne. Zharkova glaubt nun zu wissen, dass auch ein Zyklus nahe der Oberfläche für die Sonnenaktivität verantwortlich ist.
Das Problem: Ab 2030 schlagen die beiden Herzen nicht mehr im Takt. Es kommt zum Showdown der Zyklen und die Sonnenaktivität nimmt ab. Wie genau Zharkovas Berechnungen sind? «Wir haben die Ergebnisse unseres Modells mit den Beobachtungen des gegenwärtigen Zyklus verglichen und eine Genauigkeit von 97 Prozent festgestellt.»
Frieren 2030 also alle Flüsse und Seen zu? Drängt der Winter Frühling, Sommer und Herbst aus dem Kalender? Solarforscher geben Entwarnung: Selbst wenn Zharkovas Berechnungen stimmen, würde die mindere Sonnenaktivität durch die globale Erwärmung praktisch ausgeglichen.
Und gehts um Temperaturangaben, gibt sich auch Zharkova verhalten. Die Temperaturen in Zentraleuropa würden ihren Berechnungen nach um mindestens 1,5 bis 2 Grad sinken. Für eine Eiszeit wäre es dann also doch ziemlich mild. (mad)