Im Herbst 1955, genauer: am 11. September (!), erhielt ich von Jan Hiermeyer, dem Techniker und einzigen Sportkenner des jungen Schweizer TV, die überraschende Anfrage: «Wir können von der RAI erstmals eine Direktübertragung von einem Autorennen übernehmen, haben aber keinen Kommentator. Sie gehen doch als Journalist nach Monza – würden Sie für uns arbeiten?»
Gesagt, getan – ein Abenteuer!
Auf der obersten Tribünenreihe suchte ich in einem irren Menschengetümmel – alle Plätze waren bei herrlichem Wetter doppelt verkauft worden – meine Position mit Mikro und kleinem Schwarzweiss-Monitor.
Die Übertragung begann, 20 Wagen standen bereit. Aber nichts rührte sich. Staatspräsident Gronchi und der Erzbischof hätten das neue Oval mit überhöhten Kurven offiziell eröffnen sollen, blieben aber im Stau zwischen Mailand und Monza stecken. Während fast einer Stunde zeigte das Fernsehen herumsitzende Fahrer, leerstehende Autos und pfeifende Zuschauer. Und ich kramte mein ganzes Wissen zusammen und redete und redete.
Als die Ehrengäste endlich eintrafen, liessen sie es nicht bei Rede und Segnung bewenden, sondern fuhren, begleitet von einem ohrenbetäubenden Pfeifkonzert, erst noch eine Ehrenrunde – was auch mir einen giftigen Kommentar entlockte.
Der GP selber verlief eintönig: Vier Mercedes mit Fangio, Moss, Kling und Taruffi fuhren davon. Der Rest mit Castellotti auf einem «lahmen Ferrari» folgte mit Abstand. Im monotonen Verlauf setzten nur gerade Defekte von Moss, der eine zerschlagene Windschutzscheibe wechseln musste und zu einer sensationellen Aufholjagd ansetzte, und von Kling, dessen Motor in einer gewaltigen Rauchwolke hochging (was im Bild nicht zu sehen war!) die Farb-Tupfer.
Als Taruffi Anstalten traf, den führenden Kollegen Fangio anzugreifen, legte Mercedes-Boss Alfred Neubauer mit drohenden Faustgebärden sein Veto ein. Und das war es schon. Fangio siegte 0,7 Sekunden vor Taruffi und wurde erneut Weltmeister. Nur 9 von 20 Autos sahen die Zielflagge.
Verbindung mit dem Studio Zürich hatte ich nie, vernahm dann am nächsten Tag, dass man zufrieden gewesen sei, doch hätten meine ironischen Bemerkungen über ein Staatsoberhaupt Befremden hervorgerufen...
Das war bis 1961, als ich fest verpflichtet wurde, meine erste und einzige Berührung mit unserem TV.
Im gleichen Jahr 1955 hatte sich die Katastrophe im 24-Stunden-Rennen von Le Mans mit 84 Toten ereignet, welche das Rundstrecken-Verbot in der Schweiz nach sich zog. Als Formel-1-Rennen in den Sechzigerjahren immer populärer wurden, weigerte sich der TV-Direktor Dr. Guido Frei standhaft, eine «in der Schweiz verbotene Sportart» zu übertragen.
Erst die Erfolge von Seppi Siffert und der daraus entstehende Druck von Zuschauern führten dazu, dass ab 1969 Dr. Frei grünes Licht gab und ich in Abwechslung mit anderen Kollegen wie Rico Steinemann und Ernst Hui mein «Comeback» in der Formel 1 erlebte. Ehe ich am 14. September 1980 beim GP von Imola meinen TV-Live-Abschied gab.
VALENCIA
1. Räikkönen (McLaren-Mercedes)1:09,97
2. Alonso (Renault) 1:10,55
3. Kovalainen (Renault) 1:10,63
4. Montoya (McLaren-Mercedes) 1:10,66
5. Webber (Williams-Cosworth) 1:10,69
6. Button (Honda) 1:10,90
7. Fisichella (Renault)1:10,91
8. Rosberg (Williams-Cosworth) 1:10,99
9. Coulthard (Red Bull-Ferrari)1:11,06
10. Klien (Red Bull-Ferrari)1:11,25
BMW-Sauber-Piloten:
13. Heidfeld 1:11,64
16. Villeneuve 1:12,17
JEREZ
1. Alonso (Renault)1:16,95
2. Button (Honda) 1:17,11
3. Montoya (McLaren-Mercedes) 1:17,27
4. Fisichella (Renault) 1:17,48
5. Barrichello (Honda) 1:17,49
6. Heidfeld (BMW-Sauber)1:17,58
7. Webber (Williams-Cosworth) 1:17,76
8. Kovalainen (Renault)1:17,86
9. Räikkönen (McLaren-Mercedes) 1:18,01
10. Villeneuve (BMW-Sauber)1:18,06
BARCELONA
1. Button (Honda)1:13,93
2. Fisichella (Renault) 1:13,97
3. Alonso (Renault) 1:13,98
4. Barrichello (Honda) 1:14,26
5. Montoya (McLaren-Mercedes)1:14,58
6. Klien (Red Bull-Ferrari)1:14,61
7. Davidson (Honda) 1:15,01
8. Räikkönen (McLaren-Mercedes) 1:15,22
12. Heidfeld (BMW-Sauber) 1:15,92
17. Villeneuve (BMW-Sauber) 1:16,55
VALENCIA
1. Räikkönen (McLaren-Mercedes)1:09,97
2. Alonso (Renault) 1:10,55
3. Kovalainen (Renault) 1:10,63
4. Montoya (McLaren-Mercedes) 1:10,66
5. Webber (Williams-Cosworth) 1:10,69
6. Button (Honda) 1:10,90
7. Fisichella (Renault)1:10,91
8. Rosberg (Williams-Cosworth) 1:10,99
9. Coulthard (Red Bull-Ferrari)1:11,06
10. Klien (Red Bull-Ferrari)1:11,25
BMW-Sauber-Piloten:
13. Heidfeld 1:11,64
16. Villeneuve 1:12,17
JEREZ
1. Alonso (Renault)1:16,95
2. Button (Honda) 1:17,11
3. Montoya (McLaren-Mercedes) 1:17,27
4. Fisichella (Renault) 1:17,48
5. Barrichello (Honda) 1:17,49
6. Heidfeld (BMW-Sauber)1:17,58
7. Webber (Williams-Cosworth) 1:17,76
8. Kovalainen (Renault)1:17,86
9. Räikkönen (McLaren-Mercedes) 1:18,01
10. Villeneuve (BMW-Sauber)1:18,06
BARCELONA
1. Button (Honda)1:13,93
2. Fisichella (Renault) 1:13,97
3. Alonso (Renault) 1:13,98
4. Barrichello (Honda) 1:14,26
5. Montoya (McLaren-Mercedes)1:14,58
6. Klien (Red Bull-Ferrari)1:14,61
7. Davidson (Honda) 1:15,01
8. Räikkönen (McLaren-Mercedes) 1:15,22
12. Heidfeld (BMW-Sauber) 1:15,92
17. Villeneuve (BMW-Sauber) 1:16,55