Flugzeug der Ethiopian Airlines ist abgestürzt
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157 Menschen an Bord:Flugzeug der Ethiopian Airlines ist abgestürzt

Nach Flugzeugabsturz in Äthiopien
In mehreren Ländern bleibt die Boeing 737 MAX 8 am Boden

Wegen Sicherheitsbedenken nach zwei Abstürzen halten immer mehr Länder Boeing-Flugzeuge vom Typ 737 MAX 8 am Boden. Am Dienstag erteilten auch Singapur und Australien diesen neuesten Modellen des US-Flugzeugbauers ein Start- und Landeverbot.
Publiziert: 12.03.2019 um 14:39 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2019 um 19:27 Uhr

Fast 40 Prozent der bislang weltweit eingesetzten Boeing 737 MAX heben dem Branchendienst Flightglobal zufolge vorübergehend nicht mehr ab, darunter knapp 100 Maschinen im grössten Markt China. Weltweit nutzen Fluggesellschaften über 350 Maschinen des Typs.

Einige Länder und Airlines warten noch auf die Ergebnisse der Unfallermittlungen und die offiziellen Empfehlungen von Boeing, so auch die Schweiz. In der Schweiz sei zudem kein Flugzeug dieses Typs immatrikuliert, teilte das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) auf Anfrage mit.

Auch der deutsche Tui-Konzern lässt seine 15 Flugzeuge vom Typ Boeing 737 Max 8 weiter fliegen. «Das Flugzeug ist ja von den amerikanischen Behörden als vollkommen sicher und zuverlässig eingestuft worden - das ist wie der Stempel vom Tüv", sagte ein Tuifly-Sprecher.

Welche Länder lassen Boeing 737 MAX 8 am Boden?

Manche Länder und Airlines gehen jedoch von sich aus weiter: Malaysia, Singapur und Australien verbannten das Modell am Dienstag zumindest temporär aus ihrem Luftraum. In Singapur betreiben mehrere ausländische Gesellschaften und die heimische SilkAir 737-MAX-Maschinen, in Australien ist nur Fiji Airways betroffen. Auch der Oman erlaubt keine Starts und Landungen des Flugzeugtyps mehr.

In den für Boeing wichtigen Märkten China und Indonesien dürfen heimische Airlines die 737 MAX 8 schon seit Montag nicht mehr einsetzen. Chinas Behörde für zivile Luftfahrt stellte «Ähnlichkeiten» zwischen dem Unfall vom Sonntag und dem Absturz im Oktober fest.

Der Flugbetrieb werde erst wieder aufgenommen, wenn Boeing die nötigen Massnahmen zur Flugsicherheit bestätigt habe. Auch Südkorea und die Mongolei forderten ihre heimischen Airlines auf, die 737 MAX 8 nicht mehr einzusetzen.

Einige Unternehmen erklärten bereits selber, auf Flüge mit Maschinen des betroffenen Typs zu verzichten. «Wir kennen die Unfallursache nicht, lassen Teile unserer Flotte aber als Sicherheitsmassnahme am Boden», teilte Ethiopian Airlines mit.

Auch die südafrikanische Comair, die Cayman Airways, die brasilianische Gol Airlines und die Aeromexico lassen 737 MAX 8 vorerst nicht mehr starten. Argentiniens Vorzeige-Airline Aerolinas Argentinas setzt Flüge mit seinen fünf 737 MAX 8 ebenfalls aus. Zuvor hatten sich Piloten geweigert, mit dem Modell zu starten.

Die Boeing 737 MAX – Weiterentwicklung eines Klassikers

Die ersten Boeing-Modelle des neuen Typs 737 MAX gingen 2017 in die Luft. Die Maschinen sind das Gegenstück des US-Flugzeugherstellers zum A320 von Airbus. Die Flieger sind eine Neuauflage der Boeing 737, die seit den 1960er-Jahren gebaut werden. Punkten wollen die Amerikaner vor allem mit mehr Platz und sparsameren Triebwerken.

Über 10'000 Stück konnte Boeing bereits an Fluggesellschaften ausliefern. Die Maschinen bieten in der kleinsten Ausführung Platz für 138 Passagiere und kommen typischerweise für eher kurze Strecken zum Einsatz.

Für Boeing ist die Serie mit gleich zwei verunglückten MAX-8-Flugzeugen ein massiver Imageschaden.

Die ersten Boeing-Modelle des neuen Typs 737 MAX gingen 2017 in die Luft. Die Maschinen sind das Gegenstück des US-Flugzeugherstellers zum A320 von Airbus. Die Flieger sind eine Neuauflage der Boeing 737, die seit den 1960er-Jahren gebaut werden. Punkten wollen die Amerikaner vor allem mit mehr Platz und sparsameren Triebwerken.

Über 10'000 Stück konnte Boeing bereits an Fluggesellschaften ausliefern. Die Maschinen bieten in der kleinsten Ausführung Platz für 138 Passagiere und kommen typischerweise für eher kurze Strecken zum Einsatz.

Für Boeing ist die Serie mit gleich zwei verunglückten MAX-8-Flugzeugen ein massiver Imageschaden.

Was ist passiert?

Am Sonntag war in Äthiopien eine Boeing 737 MAX 8 der Fluggesellschaft Ethiopian Airlines kurz nach dem Start in Addis Abeba abgestürzt. Dabei waren alle 149 Passagiere und acht Besatzungsmitglieder ums Leben gekommen. Bereits Ende Oktober war in Indonesien ebenfalls kurz nach dem Abheben eine neue Maschine dieses Typs der Lion Air abgestürzt.

Die US-Flugaufsichtsbehörde FAA forderte von Boeing, angekündigte konzeptionelle Änderungen bis April umzusetzen, erklärte den Flugzeugtyp aber für flugtauglich. Die Ermittlungen hätten erst begonnen und bislang lägen keine Informationen vor, die Schritte erforderlich machen würden, hiess es in einer Mitteilung der Behörde.

Boeing sicherte zügige Änderungen an der Steuerungssoftware des betroffenen Flugzeugmodells zu. Der Konzern erklärte, schon vor Monaten damit begonnen zu haben, die Steuersoftware weiterzuentwickeln, «um ein jetzt schon sicheres Flugzeug noch sicherer zu machen.»

Das Software-Upgrade solle in den kommendem Wochen bei allen Maschinen aufgespielt werden. Die Gesellschaft verwies bei der Ankündigung nicht auf den Absturz am Sonntag in Äthiopien.

Am Montag waren die Datenschreiber der Maschine gefunden worden. Ethiopian Airlines zufolge wurden sowohl der Stimmenrekorder, der die Kommunikation im Cockpit aufzeichnet, als auch der Flugschreiber mit den digitalen Flugdaten geborgen.

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