In Begleitung eines Konsulatsbeamten landete die 21-jährige Tania Ávalos am Freitag (Ortszeit) in der Hauptstadt San Salvador. Sie äusserte sich nicht öffentlich.
Hinter Ávalos liegt eine Flucht über mehr als 3000 Kilometern, die im April begann. Um Armut und der Gewalt krimineller Banden in ihrer Heimat zu entkommen, flüchtete sie mit ihrem Mann Óscar Martínez Ramírez und ihrer knapp zweijährigen Tochter Angie Valeria über Guatemala bis nach Mexiko. Am vergangenen Wochenende versuchte die Familie, von dort den Fluss Rio Grande zu überqueren, um in die USA zu gelangen.
Die junge Mutter musste hilflos mitansehen, wie ihr Mann und die kleine Tochter von der Strömung fortgerissen wurden. Die beiden Leichname wurden am nächsten Tag gefunden.
Bilder der beiden mit dem Gesicht nach unten im Wasser treibenden, ineinander verschlungenen Opfer riefen weltweit Bestürzung hervor. Das Foto wurde zum Symbol für die Flüchtlingsdramen an der südlichen US-Grenze.
Ávalos wurde in San Salvador von Vize-Aussenminister Mauricio Cabrera empfangen. Dieser bat darum, die Privatsphäre der 21-Jährigen zu respektieren. «Ihr Verlust ist sehr gross und sehr schwer», sagte Cabrera. Sie habe angegeben, nicht mit den Medien sprechen zu wollen.
Die Leichname ihres Mannes und ihrer Tochter sollen demnach in den kommenden Tagen in El Salvador eintreffen. Um die für eine Rückführung per Flugzeug erforderliche Bürokratie zu umgehen, erfolgt die Rückführung auf dem Landweg.
(SDA)