Flüchtlinge sollen einfach fernbleiben
Trump weist Kritik an Zuständen in  US-Flüchtlingslagern zurück

US-Präsident Donald Trump hat Kritik an den verheerenden Zuständen in Internierungslagern für Migranten in den USA zurückgewiesen. «Viele dieser illegalen Ausländer leben jetzt viel besser als dort, wo sie herkamen, und unter viel sichereren Bedingungen.»
Publiziert: 04.07.2019 um 00:06 Uhr
|
Aktualisiert: 05.07.2019 um 09:45 Uhr
Die Aufsichtsbehörde des US-Ministeriums für Innere Sicherheit beschrieb ein verheerendes Bild von Flüchtlingslagern in den USA. (Archivbild)

Sollten die internierten Migranten unglücklich über die Zustände in den Lagern an der Grenze zu Mexiko sein, dann «sagt ihnen einfach, dass sie nicht kommen sollen. Alle Probleme gelöst!», schrieb Trump am Mittwoch auf Twitter.

Überfüllte Lager sind gefährlich

Die interne Aufsichtsbehörde des US-Ministeriums für Innere Sicherheit hatte zuvor ein verheerendes Bild von Lagern gezeichnet, in denen Migranten nach dem illegalen Grenzübertritt aus Mexiko in die USA festgehalten werden. Nach der Inspektion von fünf solchen Einrichtungen der Grenzpolizei CBP im Rio Grande Valley warnte das Büro des Generalinspekteurs (OIG), die Lager seien gefährlich überfüllt. Erwachsene und Kinder würden häufig zu lange festgehalten.

Leitende Mitarbeiter der besichtigten Einrichtungen hätten angesichts der Umstände Sicherheitsbedenken für ihre Kollegen und die festgenommenen Migranten geäussert, hiess es weiter. Einer habe die Situation «eine tickende Zeitbombe» genannt.

Unhaltbare Zustände

Der am Dienstag veröffentliche OIG-Bericht schilderte alarmierende hygienische Zustände in den inspizierten Einrichtungen. Die meisten alleinreisenden erwachsenen Migranten, die bis zu einem Monat in den Lagern seien, hätten in der ganzen Zeit nicht duschen können, hiess es in dem Bericht. Die meisten Migranten würden ausserdem die Kleidung tragen, mit der sie aufgegriffen worden seien.

Die Lager sind wegen der stark gestiegenen Zahl der Migranten völlig überlastet. In den acht Monaten zwischen Oktober 2018 und Mai 2019 wurden nach CBP-Angaben mehr als 676'000 Menschen beim illegalen Grenzübertritt aus Mexiko in die USA aufgegriffen. Das sind etwa doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor. Zuletzt registrierte CBP monatlich mehr als 100'000 illegale Grenzübertritte. Viele der Migranten stammen aus Guatemala, El Salvador oder Honduras. Trump hat einen Nationalen Notstand an der Grenze ausgerufen.

Trump schiebt Demokraten die Schuld zu

Trump bescheinigte den CBP-Mitarbeitern am Mittwoch, diese machten einen «grossartigen Job». Die Grenzschützer seien keine Ärzte oder Krankenschwestern. Der republikanische Präsident machte die Demokraten für die Krise an der Grenze verantwortlich. Er warf ihnen vor, sich einer Reform der Migrationsgesetze zu verweigern. Wer die Krise wirklich lösen wolle, «der sagt Migranten, dass sie nicht in unser Land kommen sollen, ausser sie sind bereit, das legal zu tun».

Der Fraktionschef der Demokraten im Senat, Chuck Schumer, kritisierte am Mittwoch «die unmenschlichen Bedingungen für Kinder und ihre Familien» in den Internierungslagern. Schumer forderte auf Twitter die sofortige Entlassung der Führungsspitze der Grenzpolizei. (SDA)

Donald Trump News

Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.

Böse Zungen würden behaupten, Trump habe so mehr Zeit fürs Golfen.
Der US-Präsident sorgt mit seinen kontroversen Aussagen häufiger für Aufruhr in der internationalen Gemeinschaft.
AP Photo

Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?