Die Veröffentlichung der 115 Seiten umfassenden Liste durch den FTX-Insolvenzverwalter von Mitte dieser Woche zeigt die weltweiten Auswirkungen des Zusammenbruchs der Kryptobörse. Neben grossen Kryptounternehmen wie Coinbase oder Binance sind darauf auch weltweit tätige Grossunternehmen und Behörden aus den USA wie auch aus weiteren Teilen der Welt zu finden.
Dass auch die Finma auf der Gläubigerliste auftaucht, kann sich die Schweizer Finanzmarktaufsicht selbst allerdings nicht erklären - selbst sei sie nicht in die Erstellung der Liste involviert gewesen, bekräftigte ein Finma-Sprecher am Freitag Angaben der Plattform «Finews» sowie der «Neuen Zürcher Zeitung». «Ausschliessen können wir, dass die Finma selbst Kundin der Gesellschaft war oder auf Plattformen der Gesellschaft gehandelt hat.»
Das sagt die Finma
Eine naheliegende Erklärung wäre zwar, dass die FTX oder ihre Tochtergesellschaften etwa wegen Lizenzanträgen noch unbezahlte Gebühren bei der Schweizer Aufsichtsbehörde offen wären. Der Finma-Sprecher betonte allerdings, dass die Finma keine Rechnungen ausstehend habe, die auf den Namen der Gesellschaft lauteten. Die FTX habe zudem nie eine Bewilligung der Finma gehabt, bekräftigte er.
Weniger überraschend sind auch hiesige Kryptounternehmen wie etwa Bitcoin Suisse oder die Bank Seba auf der Gläubigerliste zu finden. Aufgeführt wird etwa auch die im Bereich Kryptowährungen stark engagierte Bank Maerki Baumann.
Versicherer Zurich hat auch Ansprüche
Aber auch hiesige Finanzkonzerne wie Zurich Insurance oder zwei US-Ableger der Grossbank UBS haben offenbar Ansprüche an die insolvente Kryptobörse. Forderungen an die FTX anmelden können zudem offenbar grosse Rechtsanwaltskanzleien wie Lenz & Stähelin oder Bär&Karrer.
Auch international ist die Liste etwa mit den Technologiekonzernen Apple, Microsoft, Google und Meta prominent besetzt. Aber auch grosse US-Medienunternehmen wie Bloomberg, die «New York Times» oder das Wall Street Journal figurieren auf der Liste.
Die auf den Bahamas domizilierte Kryptobörse FTX war im vergangenen November zusammengebrochen, was zu einem nachhaltigen Beben an den Kryptomärkten geführt hatte. Der 30-jährige FTX-Gründer Sam Bankman-Fried war im Dezember auf den Bahamas festgenommen und an die USA ausgeliefert worden. Die US-Behörden werfen ihm Betrug an Investoren und die Veruntreuung von Kundengelder in Milliardenhöhe vor. (SDA)