Dies teilte die ungarische Filmförderung NFA am Sonntag mit. Vajna wurde am 1. August 1944 in Budapest geboren und wanderte nach dem Volksaufstand in Ungarn 1956 mit seiner Familie aus. Nach Umwegen über Hongkong und Kanada liess sich die Familie in den USA nieder.
Vajna stieg ins Filmgeschäft ein und gründete zusammen mit seinem Geschäftspartner Mario Kassar die Produktionsfirma Carolco. Mit ihr produzierte er neben den «Rambo"- und «Terminator"-Filmen mit Sylvester Stallone und Arnold Schwarzenegger in den Hauptrollen auch Filme wie «Basic Instinct", «Total Recall» und «Angel Heart". Vajna produzierte in den USA insgesamt rund 50 Streifen. «Evita» mit Popstar Madonna in der Titelrolle liess er an Schauplätzen in Budapest drehen.
In den 2000er-Jahren verlagerte er seine Tätigkeit zusehends in seine Altheimat Ungarn. Er freundete sich mit dem von 1998 bis 2002 und seit 2010 regierenden rechtsnationalen Ministerpräsidenten Viktor Orban an. Dieser machte ihn nach seinem Wahlsieg 2010 zum Regierungskommissar für das Filmwesen.
An der Spitze des Nationalen Filmfonds gestaltete Vajna die staatliche Filmförderung um. Dabei entzog er sich durchaus den ideologischen Begehrlichkeiten der Meinungsmacher des Orban-Staats. Der vom Filmfonds geförderte Auschwitz-Film «Sauls Sohn» (2015) von Laszlo Nemes gewann 2016 den Oscar als bester fremdsprachiger Film.
Zugleich war Vajna geschäftlich in Orbans Oligarchen-System fest eingebunden. Er erhielt die Konzession für die meisten Kasinos im Land. Mit den Krediten einer staatlichen Bank kaufte er den privaten Fernsehsender TV2, der früher zur ProSiebenSat1-Gruppe gehört hatte.
Unter seiner Führung wurde TV2 zu einem Instrument der Regierungspropaganda mit Boulevard-Methoden. Ende des vergangenen Jahres gab er den Sender an einen anderen, mit Orban verbündeten Oligarchen weiter.