Er ist für das schlimmste Schusswaffen-Massaker der US-Geschichte verantwortlich: Stephen Craig Paddock (†64), Rentner, kinderlos, geschieden. Der Amerikaner schoss am 1. Oktober 2017 aus dem 32. Stock des Mandalay Bay Resort in eine Menschenmenge, die das Country-Festival Route 91 Harvest besuchte.
Das Massaker fand ein Ende, als Polizisten die Hoteltüre einzutreten versuchten. Paddock nahm sich mit einer Kugel das Leben. Das Ausmass der Schiesserei wurde erst in den Morgenstunden des 2. Oktobers ersichtlich: 58 Todesopfer und mehr als 800 Verletzte.
Keine Indizien für politische oder ideologische Motive
16 Monate nach der Schiesserei hat das FBI seine Untersuchungen abgeschlossen und stellte am Dienstag sein Ergebnis vor. Es gebe «keinen einzelnen oder klaren motivierenden Faktor» hinter dem Massaker, erklärte die US-Bundespolizei. Der Täter habe womöglich einen «gewissen Grad an schändlicher Reputation» angestrebt.
Eine Suizidnotiz oder andere Dokumente, die Aufschluss über Paddocks Plan oder Motive für das Verbrechen geben könnten, wurden laut FBI nicht gefunden. Es gäbe auch keine Indizien dafür, dass er weltanschaulichen Motiven gehabt hätte. Die FBI-Ermittlungen bestätigten, dass Paddock ein Einzeltäter war.
Separate Ermittlungen der örtlichen Polizei in der Glücksspielmetropole im Bundesstaat Nevada hatten ebenfalls kein Motiv für das Blutbad gefunden. Die Ergebnisse der Polizei von Las Vegas waren bereits im vergangenen Jahr veröffentlicht worden.
FBI: Padock wollte sich bewusst das Leben nehmen
Dass Paddock sich das Leben nahm, entsprach nach den Erkenntnissen des FBI einem bereits vor dem Verbrechen von ihm gehegten Verlangen. Der Massenmörder habe in den Jahren vor der Tat einen Verfall seiner körperlichen und mentalen Gesundheit wie auch einen Schwund seiner Finanzkraft erlebt. Als Reaktion darauf habe er beschlossen, «die Beendigung seines Lebens mittels eines suizidalen Akts selbst zu kontrollieren».
Paddock war ein wohlhabender pensionierter Buchhalter mit einer ausgeprägten Leidenschaft für das Glücksspiel. In den Jahren vor seiner Gewalttat hatte er grosse Summen verspielt. (SDA/nim)