Europarat
Eine Wirtschaftswissenschaftlerin an der Spitze des Europarats

In ihrem Heimatland Kroatien gilt sie als sehr professionell und beherrscht - aber auch als zurückhaltend oder gar medienscheu. Seit Juni 2017 ist Marija Pejcinovic Buric Aussenministerin und stellvertretende kroatische Regierungschefin.
Publiziert: 26.06.2019 um 21:47 Uhr
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Aktualisiert: 27.06.2019 um 09:45 Uhr
Neue Generalsekretärin des Europarats: Marija Pejcinovic Buric, seit 2017 kroatische Aussenministerin und stellvertretende Regierungschefin. (Archivbild)

Doch nun hat die 56-Jährige eine neue Herausforderung angenommen: Am Mittwochabend wurde sie zur Generalsekretärin des Europarats gewählt. Damit tritt Pejcinovic Buric die Nachfolge des norwegischen Sozialisten Thornbjörn Jagland an, dessen Amtszeit im September ausläuft.

Pejcinovic Buric gilt als enge Vertraute des kroatischen Regierungschefs Andrej Plenkovic - wie er gehört sie dem liberalen Flügel der christdemokratischen Kroatischen Demokratischen Union (HDZ) an. Ihre politische Karriere begann im Jahre 2000 als Mitglied des kroatischen Verhandlungsteams für den EU-Beitritt des Balkanstaats, der 2013 erfolgte. Von 2008 bis 2011 sass sie zudem als Abgeordnete im kroatischen Parlament.

Ein Studium der Wirtschaftswissenschaft und vielseitige Sprachkenntnisse

Nach einem Mitte der 80er Jahre abgeschlossenen Studium der Wirtschaftswissenschaft an der Universität Zagreb lebte Pejcinovic Buric vorübergehend in Paris, London und Spanien - wo sie sich mit allen möglichen Jobs durchschlug, unter anderem als Babysitterin.

Dieses Aufenthalten verdankt sie gute Sprachkenntnisse, die im Europarat mit seinen 47 Mitgliedsländern nicht schaden können. Die paneuropäische Organisation kennt die Kroatin bereits - als Aussenministerin gehörte sie dem Ministerkomitee an.

Geboren wurde die Politikerin in Bosnien-Herzegowina, wo sie in der Stadt Ljubuski nahe der kroatischen Grenze aufwuchs. Dort entdeckte sie auch ihre Leidenschaft für Handball, einen Sport den sie auch nach ihrem Umzug nach Kroatien auf hohem Niveau praktizierte - bis sie ihn in den 80er Jahren nach einer Verletzung aufgeben musste.

«Jahrelang war es schmerzhaft für mich, ein Handball-Match zu sehen, Handball war sehr wichtig für mich», vertraute die Politikerin in einem ihrer seltenen Interviews der Zeitschrift «Gloria» an. Die 56-Jährige ist verheiratet und Mutter einer Tochter.

(SDA)

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