Am Morgen nach der Brandnacht steigt Rauch und Dampf aus den Ruinen auf. Trotz der klirrenden Kälte sind die Trümmer des Restaurants des grössten Golfclubs der Schweiz in Hildisrieden LU noch immer heiss. Die Feuerwehr findet auch zwölf Stunden nach dem Brandausbruch hoch über dem Sempachersee noch einzelne Glutnester.
Um 23.20 Uhr wurde am Montagabend die Feuerwehr alarmiert, sagt Feuerwehrkommandant Urs Bachmann (47). «Als wir zum Brandplatz kamen, brannte bereits die Hälfte des Hauses.» Die Löscharbeiten gestalteten sich schwierig, rund 70 Feuerwehrleute kämpften gegen die Flammen. «Es blies ein starker Westwind. Es gab nur einen Hydranten, wir mussten eine 500 Meter lange Leitung legen, um genug Wasser zu haben», so Bachmann. Verletzt wurde zum Glück niemand.
Erst vor drei Jahren gebaut
Im abgebrannten Gebäude des Golfclubs Sempach waren die zwei Restaurants Green Garden und Le Club beheimatet, beide topmodern, erst vor drei Jahren wurde der Bau fertiggestellt. Die zwei Lokale fassten je 100 Personen, dazu kamen zwei Säle mit je 200 Sitzplätzen.
Das Gebäude war ein sternförmiger Holzbau mit einem massiven Betonkern in der Mitte. Der Club ist seit November in der Winterpause. Wie es mit dem Wiederaufbau des Restaurants weitergeht, ist noch unklar. Der Sportbetrieb kann aber im Frühling normal starten. Besitzer und Geschäftsführer Daniel Weber sagt zu BLICK: «Der Golfbetrieb an und für sich ist nicht betroffen. Das Clubhaus mit Empfang sowie die Caddiehalle blieben unversehrt. Als Nächstes müssen die Ermittler die Brandursache herausfinden. Dann planen wir den Wiederaufbau.»
Finanzielle Belastung durch Corona
Der Golfclub Sempach gehört zu der Gruppe Clubgolf, die auch noch in Basel und Zürich Golfclubs betreibt. Durch die Corona-Schutzmassnahmen konnten Hunderte von Grossanlässen nicht durchgeführt werden.
Geschäftsführer Daniel Weber sagte schon im Mai gegenüber der «Luzerner Zeitung», dass sein Unternehmen mehrere Millionen Franken wegen der Pandemie verlieren werde. Er versicherte aber, dass das Unternehmen solide aufgestellt sei und es zu keinen Liquiditätsengpässen kommen werde.
Warum der Brand ausgebrochen ist, ist noch unklar, wie die Staatsanwaltschaft Luzern mitteilt. Branddetektive haben nun Ermittlungen aufgenommen.