Der Kapitän Chance Strickland ist am Donnerstag mit einer Jacht vor der Küste Alaska unterwegs. Plötzlich machen er und seine Crew eine unglaubliche Entdeckung: Auf dem felsigen Land liegt ein sechs Meter langer Orca – und er lebt!
Strickland geht mit seinem Team an Land. Das Tier ist verletzt, immer wieder versucht es, ins Wasser zu gelangen. Die Crew informiert die Küstenwache über ihren Fund. Danach füllen sie Kübel um Kübel mit Meerwasser, um den verletzten Orca zu kühlen.
Rettung vor wilden Tieren
Damit verscheuchen sie auch die Vögel, die sich in der Nähe in den Bäumen versammelt haben und auf eine Gelegenheit warten, den Orca zu fressen. Denn solange ein gestrandeter Wal an der Küste liegt, besteht die Gefahr, dass er überhitzt, von seinem eigenen Gewicht erdrückt oder von Vögeln oder Bären angegriffen wird.
Strickland und sein Team warten darauf, dass der Wal bei der Flut am Nachmittag wieder ins Meer zurückkehren kann. Das Tier kommuniziert mit seinen Artgenossen, ruft die Orcas in der Gegend. Diese schwimmen darauf in der Nähe, warten auf den gestrandeten Wal. «Es war ziemlich traurig», sagte Strickland zur «New York Times».
Erlösung nach 6 Stunden
Schliesslich verlässt das Team mit der Privatyacht die Insel, als Beamte der Naturschutzbehörde eintreffen. Und bald darauf das Happy End: Um 14 Uhr kommt die Flut! Der Meeresspiegel steigt höher und höher – bis der Wal wieder ins Wasser zurückschwimmen kann. Anfangs bewegt er sich nur langsam, dann schlängelt er herum, bevor er ins offene Meer schwimmt.
Einen Tag vor der Strandung erschütterte ein starkes Erdbeben der Stärke 8,2 die Küste Südwestalaskas. Es war das stärkste Beben in den letzten 50 Jahren. Laut Nationaler Behörde für Ozeanographie und Atmosphärenforschung sei der Orca jedoch nicht deswegen gestrandet.