Diesen Sonntag ist No-Billag-Abstimmung. Dem Facebook-Nutzer M.B.* sind deshalb offenbar die Sicherungen durchgebrannt: In einer Diskussion auf dem Profil der Kampagnen-Organisation Campax schreibt er, kein Geld für ein Programm in vier Landessprachen zu haben. Und fragt, ob er die Waffe hervorholen soll. Auf seinem Facebook-Profilbild liegt M.B. in einem alten Holz-Übersetzboot der Armee und hat ein Gewehr im Anschlag. In einem weiteren Bild posiert er mit einem «Stromtrooper» aus Star Wars.
Als Campax zurückfragt, ob bei ihm alles in Ordnung sei, antwortet M.B.: «Ich werde alle erschiessen, die No Billag ablehnen.» Damit aber nicht genug: Campax macht ihn auf mögliche Folgen solcher Gewaltandrohungen aufmerksam, worauf M.B. antwortet: «Ist alles wahr. Zum Glück weiss ich nicht, wo du wohnst. Oder etwa schon?".
Ermittlungen laufen
Das ist zu viel für Campax-Präsident Andreas Freimüller. Per E-Mail informiert er BLICK über den Vorfall und erklärt, Anzeige zu erstatten.
Oliver Hübel, Einsatzleiter der Stadtpolizei Zürich, bestätigt den Eingang der Anzeige. Solche Drohungen nehme man sehr ernst. Ermittlungen seien aufgenommen worden. Mehr könne derzeit nicht gesagt werden.
Am 4. März stimmt die Schweiz über die No-Billag-Initiative ab. Derzeit liegen die Gegner laut Umfragen klar vorne. Mit dieser Aktion dürfte M.B. den Befürwortern einen Bärendienst erwiesen haben. (vof)
* Name der Redaktion bekannt
Die Schweiz stimmt wieder ab: Erklärungen zu allen Initiativen, aktuelle News und prominente Stimmen zum Thema finden Sie hier.
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