Ein 39-Jähriger hat am Mittwoch vor Gericht seinen Ticketbetrug am Flughafen Zürich wortreich bereut. Er habe mit dem Geld stets versucht, frühere Kunden zu entschädigen. Seine Verteidigerin verlangte am Bezirksgericht Bülach eine bedingte Freiheitsstrafe von 18 Monaten. Ihr Mandant sei in einen Teufelskreis geraten, weil zu Beginn seines neuen Geschäfts Charterflüge kurzfristig gestrichen wurden. Um seinen Kunden Geld zurückzahlen zu können, habe er begonnen, Tickets zu verkaufen.
Die Staatsanwältin forderte eine bedingte Freiheitsstrafe von 24 Monaten und eine Busse über 1500 Franken. Der Beschuldigte habe mit dem Verkauf von Tickets ein regelmässiges Einkommen erzielt, rund 10'000 Franken im Monat. Dass der 39-Jährige bei der Polizei sofort alles zugegeben habe und versuche, das Geld zurückzuzahlen, spreche für ihn.
50 Geschädigte an Verhandlung
An der Verhandlung nahmen auch vier von über 50 Geschädigten teil. Sie glaubten ihm die Reue nicht und warfen ihm vor, zu schauspielern. Eine Privatklägerin erzählte, dass er sie zu Hause aufsuchte, um ihr Tickets zu verkaufen.
Viele der Geschädigten haben, wie der Beschuldigte, Wurzeln im Ausland und hörten offenbar über Freunde und Angehörige, dass der Beschuldigte günstig Tickets für Flüge in den Sommerferien verkauft.
Im Schlusswort betonte der Beschuldigte erneut, dass ihm die Geschichte sehr leid tue. Er wolle das Geld zurückzahlen. Ihn habe alles gesundheitlich sehr mitgenommen.
Das Gericht wird das Urteil an einem anderen Tag mündlich eröffnen.