Gegen Imam Abu Ramadan (66) laufen mehrere Justizverfahren. Sozialhilfebetrug lautet ein Vorwurf gegen den AHV-Rentner. Verdacht auf Rassendiskriminierung ist ein anderer.
Den Libyer scheinen solche Anschuldigungen nicht zu stören. Im Gegenteil: In der Ar’Rahman-Moschee am Seelandweg in Biel BE hat er erneut vor versammelten Zuhörern Reden gehalten und dabei gegen Ungläubige und «Sünder» gehetzt. Das berichtet die «SonntagsZeitung».
Kritik an Muslimen
Offiziell geht Abu Ramadan zwar nur als gewöhnlicher Besucher in das muslimische Gotteshaus. Der Zeitung sollen aber Mitschnitte vorliegen, die belegen, dass Abu Ramadan in der Moschee auch mehrere Freitagspredigten abgehalten und Lektionen in Religionskunde geführt hat.
Nach Neujahr soll sich Ramadan in einer Predigt ausführlich über die hiesigen Weihnachts- und Silvesterfeierlichkeiten ausgelassen haben. Dabei kritisierte er auch Muslime, die sich zu diesen Festen hinreissen liessen. Viele dieser Leute hätten an Weihnachten gesündigt und zum Beispiel Alkohol getrunken und Ehebruch begangen.
Für Ramadan seien «Ungläubige» schlicht Tote. Es lohne sich nicht, mit ihnen zu reden. Nur Allah könne diese Leute erlösen. Dafür müssten die «Ungläubigen» aber zum Islam konvertieren.
Steinigung für ausserehelichen Sex
Im Religionsunterricht, bei dem auch Minderjährige anwesend sind, hetzte Abu Ramadan laut «SonntagsZeitung» weiter. Nicht-Muslimen würde das Fegefeuer drohen. Und für verheiratete Muslime, die ausserehelichen Sex hätten, sah er in seiner Rede die Steinigung als angemessene Strafe.
Auf Anfragen der «SonntagsZeitung» reagierte Abu Ramadan bisher nicht. Der Hassprediger lebt heute mit einer C-Bewilligung in der Schweiz. Sollte einer der Vorwürfe zu einer Verurteilung führen, droht ihm die Ausschaffung. (cat)