Enorme Wassermengen
So viel Regen fiel dieses Wochenende

Es hat nicht aufgehört zu regnen. Nicht nur das Tessin, auch die ganze Ostschweiz kämpfte mit massiven Niederschlägen. Mancherorts fiel am Wochenende pro Quadratmeter so viel Regen wie sonst im ganzen August.
Publiziert: 30.08.2020 um 21:19 Uhr
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Aktualisiert: 31.08.2020 um 14:43 Uhr
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Doris Tresch aus Widnau SG sieht sich die Wassermassen des Rheins in Diepoldsau SG an.
Foto: Fabio Giger
Anian Heierli, Fabio Giger

Dieses Wochenende ging so richtig bachab! Nach dem Tessin wütete das Unwetter auch in den restlichen Teilen der Schweiz. In Mittel- und Nordbünden, im St. Galler Rheintal, im Thurgau, in der Zentralschweiz und im Wallis wurden teils massive Niederschlagsmengen registriert. Diese übertrafen seit Freitag je nach Messstation sogar die Mengen, die normalerweise durchschnittlich im gesamten Monat August fallen.

Meteorologe Stefan Scherrer von Meteo News erklärt, dass eine nahezu stationäre Luftmassengrenze über dem Alpenraum für die anhaltenden Niederschläge verantwortlich war. «Eine starke südwestliche Höhenströmung transportierte sehr feuchte Luft vom Mittelmeerraum zu den Alpen.»

St. Galler Rhein kommt übers Ufer

In der Ostschweiz kam es zu überfluteten Kellern und kleineren Hangrutschen. Allein im Kanton St. Gallen bot die Notrufzentrale für rund 50 Gemeinden die zuständigen Feuerwehren auf. Der Rhein in Diepoldsau SG trat übers Ufer und füllte die Auffangbecken. Seit Freitag fielen hier laut Meteo News gut 120 Liter pro Quadratmeter. Zum Vergleich: Normalerweise sind es im August total 160 Liter.

Am Rheinufer versammelten sich wetterfeste Einheimische, um den anschwellenden Wassermassen zuzuschauen. Doris Tresch (55) aus Widnau SG sagt zu BLICK: «Ich bin extra hergekommen. Mich fasziniert, wie schnell der Rhein fliesst und welche Kraft er hat.» Ganze Bäume würden mitgerissen. Auch Laurin Jung (14) ist vor Ort, wenn auch etwas enttäuscht: «Eigentlich hätte ich ein Fussballspiel. Doch wegen dem heftigen Regen wurde es abgesagt.»

Unten regnets, oben schneits

Verständlich: Entlang des Rheins waren Fuss- und Radwege aus Sicherheitsgründen bis zum Bodensee gesperrt. Auch am Ufer der Thur durfte sich wegen des Risikos niemand aufhalten. Während es unten regnet, fällt oben der Schnee. Auf der Fiescheralp im Wallis fielen rund zehn Zentimeter.

Ab heute Montag beruhigt sich das Wetter wieder. «Es bleibt zwar bis Mittwoch wechselhaft, doch mit deutlich geringerer Niederschlagsmenge», sagt Meteorologe Scherrer. In der zweiten Wochenhälfte kehrt dann der Spätsommer zurück. Fürs kommende Wochenende wird wieder viel Sonnenschein erwartet.

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