Oppositionelle in Zürich gelandet
Oppositionelle Schweizerin aus der Elfenbeinküste in die Schweiz abgeschoben

Die Elfenbeinküste hat die Oppositionelle Nathalie Yamb ausgewiesen und in die Schweiz abgeschoben. Die schweizerisch-kamerunische Doppelbürgerin hatte vor einem Monat am Russland-Afrika-Gipfel in Sotschi Kritik an der Regierung in dem westafrikanischen Land geübt.
Publiziert: 03.12.2019 um 06:54 Uhr
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Aktualisiert: 04.12.2019 um 05:32 Uhr
Wurde von der Elfenbeinküste in die Schweiz abgeschoben: die Politikaktivistin Nathalie Yamb.
Foto: Zinsel Diane

Auch das gibt es, dass Menschen in die Schweiz abgeschoben werden: Die Politikaktivistin Yamb lebte seit Jahren in der Elfenbeinküste und beriet den bekannten Politiker und Präsidentschaftskandidaten Mamadou Koulibaly. Der frühere Minister und Chef der liberalen Kleinpartei Lider erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, Yamb sei am Montag über Paris nach Zürich abflogen. Nicht freiwillig:

Yamb selber, die den Schweizer Pass besitzt, erklärte im Kurznachrichtendienst Twitter, sie sei wegen angeblicher Aktivitäten, die mit dem nationalen Interesse unvereinbar seien, in die Schweiz abgeschoben worden. Dazu veröffentlichte die Aktivistin ein Foto von sich aus einem Flugzeug. «Die Geschichte wird uns Recht geben. Der Kampf geht weiter»:

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Subversive Aktivitäten

Dem Ausweisungsbeschluss des Innenministers zufolge soll Yamb subversive politische Aktivitäten unternommen haben, die durch ihren Status als Ausländerin verboten seien.

Koulibaly kritisierte, die Abschiebung seiner Beraterin sei ohne Prozess erfolgt. Zudem sei es Ausländern nicht verboten, in der Elfenbeinküste politisch aktiv zu sein. Diese dürften lediglich kein politische Bewegung präsidieren.

Legte sich auch mit kolonialen Franzosen an

Yamb hatte sich am Russland-Afrika-Gipfel Ende Oktober in Sotschi kritisch gegen die Präsenz von Frankreich in Afrika geäussert und die Regierung der Elfenbeinküste kritisiert. «Frankreich betrachtet nach wie vor den afrikanischen Kontinent als sein Eigentum», erklärte die Antikolonialistin damals. Die französischen Militärbasen würden unter einem Deckmantel von Verteidigungsabkommen dazu dienen, Ressourcen zu plündern, Rebellionen aufrechtzuerhalten, Terroristen auszubilden und Diktatoren an der Macht zu halten.

Yamb ist in der Elfenbeinküste nicht die erste Oppositionelle, die aus dem Land ausgewiesen wurde. Im März hatte bereits Kémi Séba, eine Aktivistin beninischer Herkunft, wegen «des Risikos der Störung der öffentlichen Ordnung» das Land verlassen müssen. (kes/SDA)

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