Das Verfassungsgericht gab damit den Klagen von zwei schwulen Paaren statt. Es begründete seinen Beschluss mit der Gleichberechtigung aller Menschen und dem Diskriminierungsverbot. Bei LGBTI-Aktivisten löste das Urteil Jubel aus.
Die bindende Entscheidung der Verfassungsrichter ist ein historischer Schritt in dem traditionell konservativen und katholischen südamerikanischen Land. In Ecuadors Verfassung wird die Ehe als Bund zwischen Mann und Frau definiert. 2015 wurden aber durch eine Gesetzesreform gleichgeschlechtliche Partnerschaften anerkannt.
Die vier Verfassungsrichter, die am Mittwoch gegen eine Anerkennung der Homo-Ehe stimmten, argumentierten nach Angaben des Gerichts, für einen solchen Schritt sei eine Verfassungsänderung auf parlamentarischem Wege nötig.
Der ecuadorianische Verfassungsrechtler Gustavo Medina sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Entscheid des Verfassungsgerichts sei «verpflichtend». Der Beschluss müsse deswegen von den Behörden des Landes umgesetzt werden.
Im Zentrum der Hauptstadt Quito gingen nach der Gerichtsentscheidung dutzende jubelnde Anhänger der LGBTI-Bewegung auf die Strasse. Einer der Kläger, Efraín Soria, zeigte sich glücklich über das Urteil. Nun sei Gleichberechtigung erzielt, Homosexuelle sollten sich nicht länger verstecken, betonte er.
Der Anwalt Christian Paula, der mehrere homosexuelle Paare vertritt, sagte, Ecuador sei nunmehr «gerechter als gestern». «Es wird anerkannt, dass die Menschenrechte ohne Diskriminierung für alle gelten müssen», sagte er.
Als erstes südamerikanisches Land hatte Argentinien die Homo-Ehe im Jahr 2010 eingeführt. Es folgten Uruguay, Brasilien und Kolumbien.
(SDA)