Drastischer Anstieg der Todesopfer
285 Tote bei Unruhen in Nicaragua

Nach Angaben von Menschenrechtlern ist die Zahl der Toten bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen in Nicaragua drastisch gestiegen.
Publiziert: 27.06.2018 um 04:18 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 00:50 Uhr
Das Land kommt seit Mitte April nicht zur Ruhe. Der autoritäre Präsident Daniel Ortega wollte damals eine Sozialreform durchsetzen, die Bevölkerung protestierte jedoch gegen die Änderung - mit Erfolg. Seither kämpfen die Bewohner für die Absetzung Ortegas. (Archivbild)

In dem seit rund zwei Monaten andauernden Konflikt zwischen Regierung und Zivilbevölkerung seien bisher 285 Menschen getötet worden. Dies teilte die Menschenrechtsvereinigung des lateinamerikanischen Landes (ANPDH) am Dienstag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz mit.

Bisher war von etwa 200 Opfern die Rede gewesen. Zudem seien 1500 Menschen verletzt worden, sagte der Direktor der Organisation, Alvaro Leiva. Mehr als 150 Personen galten demnach noch als vermisst.

Der Grossteil der Opfer seien bei Protesten erschossen worden, sagte Leiva. Die meisten Opfer habe es im Verwaltungsgebiet um die Hauptstadt Managua gegeben.

Sozialreform war Auslöser der Unruhen

Das Land kommt seit Mitte April nicht zur Ruhe. Der autoritäre Präsident Daniel Ortega wollte damals eine Sozialreform durchsetzen, die Bevölkerung protestierte jedoch gegen die Änderung - mit Erfolg. Ortega zog die Reform zurück, seither gehen die Menschen jedoch für einen Rücktritt des Präsidenten und dessen Ehefrau, Vizepräsidentin Rosario Murillo, auf die Strassen.

Polizisten und regierungsnahe Schlägertrupps greifen die Demonstranten regelmässig an. Die Regierung setzt die Zahl der Getöteten weitaus niedriger an. (SDA)

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