3251 Menschen sind nach Daten des Gesundheitsministeriums in Brasília vom Dienstagabend (Ortszeit) innerhalb von 24 Stunden gestorben. Bisher hatten die Marke von 3000 Toten in diesem 24-Stunden-Zeitraum nur die USA überschritten.
Insgesamt sind damit in Brasilien 298 676 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Neu infiziert haben sich 82 493 Menschen, womit die Zahl der Corona-Infizierten in dem grössten Land Lateinamerikas auf mehr als 12,1 Millionen stieg. Nur in den USA sind die Zahlen noch höher. «Der düstere Rekord spiegelt die unkontrollierte Pandemie wider und hebt die brasilianische Tragödie auf eine neue Stufe», schrieb das Nachrichtenportal «G1».
Die Situation auf den Intensivstationen für Covid-19-Patienten ist wegen der Auslastung in 24 von 26 Bundesstaaten und dem Hauptstadtdistrikt in einem «kritischem Alarmzustand», wie «G1» unter Berufung auf die Forschungseinrichtung «Fundação Oswaldo Cruz» (Fiocruz) berichtete. «Seit Anfang März wird das Land Zeuge des Zusammenbruchs des Gesundheitssystems in Brasilien für die Versorgung von Patienten, die eine komplexe Versorgung für Covid-19 benötigen.» Präsident Jair Bolsonaro hat das Coronavirus von Anfang an verharmlost. Nach der Rückkehr des beliebten linken Ex-Staatschefs Luiz Inácio Lula da Silva auf die politische Bühne hat der Rechtspopulist seinen Ton - auch mit Blick auf Impfungen - allerdings etwas abgemildert. Während er einen Lockdown aus wirtschaftlichen Gründen weiter ablehnt, haben Bürgermeister und Gouverneure von wichtigen Städten und Bundesstaaten wie Rio de Janeiro einen Lockdown mit einem «Super-Feiertag» über zehn Tage von Freitag an kombiniert.
(SDA)