Schock für die Badegäste im Strandbad Olten SO: Um 15.45 Uhr am Samstag trieb ein regungsloses Kleinkind unter Wasser im Auffangbecken der Rutschbahnen. Das Badepersonal und zufällig anwesende, ärztlich geschulte Fachleute, leisteten unmittelbar Erste Hilfe. Ein Rega-Helikopter brachte das Kind in kritischem Zustand ins Spital.
Gegenüber dem «Grenchner Tagblatt» sagte der Chefbademeister Thomas Müller, dass zum Unfallzeitpunkt auch die Eltern des Kindes in der Badi gewesen seien. Ob gegen sie ein Verfahren eröffnet wird, ist laut Polizeisprecherin Astrid Bucher in Abklärung. Weitere Informationen gibt es im Moment von Polizeiseite aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes keine.
Auf den Rutschen war die Hölle los
Die Badi sei mit 2500 Gästen zum Unfallzeitpunkt sehr gut besucht gewesen, so der Bademeister. Vor allem auf den Rutschen sei die Hölle los gewesen. So hätte das Personal Schwierigkeiten gehabt, den Überblick zu behalten. Selbst für die Eltern sei es schwierig gewesen. Seit er 2008 in der Badi begonnen hatte, sei das der erste schwere Unfall im Strandbad Olten.
Badeunfälle
Die Verantwortung für Kinder unter 8 Jahren tragen in der Badi die Eltern oder andere verantwortliche Betreuungspersonen. Das schreibt die Beratungsstelle für Unfallverhütung (Bafu). Wo sich in der Badi die Eltern des verunfallten Kindes zum Unfallzeitpunkt aufgehalten haben, ist nicht bekannt. Wie das Kind in das Auffangbecken geraten konnte, versucht die Polizei mit Augenzeugen zu klären. Auch offen ist die Frage, warum das verletzte Kind offenbar nicht unmittelbar aufgefallen ist, obwohl die Rutsche so gut besucht war.
Reanimation nach der Bergung
Wie «20 Minuten» berichtet, wurde der Bub schliesslich von einem 12-Jährigen unter Wasser entdeckt. «Ich sah, dass er sich nicht mehr bewegt. Er hatte offene Augen. Ich habe ihn sofort mit beiden Armen aus dem Wasser hochgehoben», erzählt der junge Retter mit Einverständnis seiner Mutter gegenüber dem Blatt. Und: «Ich schrie sofort um Hilfe und brachte ihn an den Rand des Beckens». Der Bub sei da bereits bewusstlos gewesen.
Das Kind ist noch nicht über den Berg. Laut Polizei befindet es sich am Sonntag noch immer in einem kritischen Zustand.