Die grösste Schweizer Kantonalbank konnte den Konzerngewinn 2022 um 12,3 Prozent auf 1,06 Milliarden Franken steigern, wie sie am Freitag mitteilte. Das Ergebnis zeige, dass sich das diversifizierte Geschäftsmodell auch in herausfordernden Jahren bewähre, wird der seit dem vergangenen Herbst amtierende CEO Urs Baumann zitiert.
Insgesamt erhöhte die ZKB den Geschäftsertrag um 8,2 Prozent auf 2,75 Milliarden Franken. Deutlich zulegen konnte die Kantonalbank dabei in ihrem wichtigsten Geschäft, dem Zinsgeschäft (plus 10,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1,40 Mrd). Sie profitierte dabei von verbesserten Margen dank dem Anstieg der Zinsen und dem Wegfall der Zahlungen von Negativzinsen an die SNB.
Weiterhin schnell unterwegs war die ZKB im Hypothekargeschäft: Die entsprechenden Forderungen legten innert eines Jahres mit einem Plus von 5,4 Prozent auf 96,8 Milliarden Franken zu.
Mehr Erträge aus Fondsgeschäft
Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft blieb der Erfolg auf Vorjahresniveau (926 Mio). Das negative Umfeld an den Finanzmärkten drückte zwar auf die transaktionsbedingten Erträge. Allerdings profitierte die Bank von höheren Erträgen aus dem Fondsgeschäft wie etwa auch von regen Kundenaktivitäten im Kartengeschäft. Zulegen konnte auch der Handelserfolg (plus 17,9 Prozent auf 409 Mio).
Die Kosten zogen derweil weniger stark an als die Erträge: Der Geschäftsaufwand legte um 5,1 Prozent auf 1,59 Milliarden Franken zu. Etwas überdurchschnittlich legten die Personalkosten zu, dies bei einer um rund 100 Personen gestiegenen Anzahl an Mitarbeitenden. Gleichzeitig zahlte die ZKB aufgrund des guten Konzernergebnisses höhere Boni aus.
Bei den Vermögen machten sich die Verluste an den Märkten bemerkbar. Insgesamt lagen die verwalteten Vermögen per Ende 2022 mit 400,0 Milliarden um 2,3 Prozent unter dem Vorjahr. Der Rückgang bei den Bewertungen wurde durch einen rasanten Anstieg an Kundengeldern wettgemacht: Der Bank flossen Netto-Neugeldern von 33,9 Milliarden Franken zu, gut 31 Prozent mehr als im Vorjahr.
Höhere Dividende
Vom Gewinnanstieg profitieren der Kanton Zürich und die Gemeinden. Sie erhalten insgesamt eine um 14 Prozent angehobene Dividende von 491 Millionen Franken. An den Kanton gehen dabei 320 Millionen an Dividenden sowie 11 Millionen für die Deckung der Selbstkosten für das Dotationskapital. Die Gemeinden erhalten 160 Millionen.
Weiterhin bleibt die Bank gut kapitalisiert. So lag die risikogewichtete Kapitalquote Ende Jahr mit 18,2 Prozent deutlich über der aktuellen Anforderung von 13,8 Prozent, die auch den antizyklischen Kapitalpuffer einschliesst. Die ungewichtete Eigenkapitalquote (Leverage Ratio) lag bei 6,2 Prozent.
Für das laufende Jahr gibt sich die Bank insgesamt zuversichtlich. Zwar schwäche sich die Wirtschaft global ab und die hohe Inflation und die Zinserhöhungen blieben eine Herausforderung für die Unternehmen. Dennoch rechne man für die Schweiz weiterhin mit positivem Wachstum. Entsprechend gibt sich die Bank zuversichtlich, auch 2023 wieder «ein ansprechendes Ergebnis» zu erwirtschaften.
(SDA/kae)