Digitec-Gründer lanciert Pranger-Page
Er sagt der Hochpreis-Insel Schweiz den Kampf an

Marcel Dobler hat die hohen Preise in der Schweiz satt. Der Digitec-Gründer prangert überrissen teure Produkte an. Um den Einkaufstourismus zu bekämpfen, wie er sagt.
Publiziert: 10.09.2015 um 21:05 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:24 Uhr
Haben ein goldenes Händchen: Digitec-Gründer CEO Florian Teuteberg, Marcel Dobler und Oliver Herren.
Von Moritz Kaufmann

Preispranger.ch – deutlicher geht es nicht. Es ist der Name einer neuen Webseite von Digitec- und Galaxus-Gründer Marcel Dobler. Er ruft Konsumenten dazu auf, überissen teure Produkte zu melden. Erste Beispiele sind schon online. Zum Beispiel Bonne Maman-Konfitüre, die hierzulande 203 Prozent teurer ist als im Ausland. Oder Nivea-Sonnencrème, die mehr als doppelt so viel kostet.

«Ich will den Einkaufstourismus und die Schwächung der Schweizer Wirtschaft bekämpfen», sagt Dobler zu Blick.ch. Laut Dobler fressen die hohen Preise die Schweizer Kaufkraft weg. Ausserdem kämpft der Unternehmer dafür, dass die Firmen einkaufen können, wo sie wollen. Denn: «Es zahlen nicht nur die Konsumenten zu viel sondern auch die Händler.»

Der Markt versagt

Die Aktion nützt also auch Dobler als Geschäftsmann. «Als Inhaber und Geschäftsführer der Firma Digitec habe ich mich 13 Jahre lang für faire Preise eingesetzt», sagt Dobler. Digitec ist ein Online-Shop für Elektro-Geräte. Als er das Online-Warenhaus Galaxus gründete, habe er festgestellt, dass die anderen Branchen zehn Jahre hinterherhinkten. Sowohl Digitec wie Galaxus werden heute von der Migros kontrolliert.

Dobler ist knallhart! Der Markt in der Schweiz versage: «Es geht darum, den Irrlaube an einen 100 prozentig funktionierenden Markt zu wiederlegen.» Seine Absicht ist auch politisch. Er will Ständerat Hans Altherr (FDP/AI) unterstützen. Dieser bekämpft mit einem Vorstoss den «Schweiz Zuschlag» im Parlament.

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