Dieses Foto sorgt in den USA für Empörung
Aussenminister Pompeo grinst mit Saudis Kronprinz um die Wette

Der Fall Jamal Khashoggi sorgt in den USA für Entsetzen. US-Aussenminister Mike Pompeo reiste Mitte Woche zu den Saudis, die hinter der Ermordung des Journalisten stecken sollen. Beim Treffen mit Kronprinz Bin Salman trat Pompeo in ein Fettnäpfchen.
Publiziert: 18.10.2018 um 11:45 Uhr
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Aktualisiert: 19.10.2018 um 10:44 Uhr
Mike Pompeo gilt als geradliniger Aussenminister der USA. Bei seinem Besuch in Riad liess er aber jede Härte vermissen – und grinste mit dem saudischen Kronprinzen Bin Salman um die Wette.

Mike Pompeo gilt als zäher, geradliniger Aussenminister der USA. Der ehemalige Panzerkommandant der US-Armee hat nun aber ausgerechnet bei seinem Kurzbesuch in Saudi-Arabien mehr den Eindruck eines zahmen Burschen hinterlassen. 

US-Präsident Donald Trump hat Pompeo nach Riad geschickt, damit er sich ein Bild vom Fall Khashoggi machen kann. Der Journalist und Kritiker des saudi-arabischen Regimes verschwand am 2. Oktober im Saudi-Konsulat in Istanbul. Seine Folterung und Ermordung sollen offenbar durch Tonaufnahmen erwiesen sein (BLICK berichtete). Die Saudis streiten jegliche Beteiligung ab. 

«Das ist peinlich»

Pompeo traf in der saudischen Hauptstadt Riad auf Mohammed bin Salman (33) – jener Mann, der mit den Henkern von Khashoggi in Verbindung stehen soll. Anstatt harte Worte zu wählen, zeigte sich Pompeo viel eher verständnisvoll für den «nichtswissenden» Bin Salman und versicherte anschliessend, dass beide Länder an einer Aufklärung des Falls interessiert seien. 

Neben den weichen Worten sorgte aber auch ein Foto von Pompeo und dem saudischen Kronprinzen für Entrüstung. Es zeigt den US-Aussenminister lächelnd und offenbar gut gelaunt Seite an Seite mit Bin Salman. «Das ist nicht nur schlechte Politik, es ist geradezu peinlich», schrieb Shadi Hamid, ein Wissenschaftler für Nahostpolitik, auf Twitter. «Er lässt Pompeo wie einen unseriösen Schulburschen aussehen. Das ist unvertretbar», so Hamid weiter.

Andere sehen den Fehler viel eher bei Trump. Wendy Sherman, eine ehemalige Beamtin des Aussenministeriums sagte gegenüber der «New York Times»: «Seine Anweisungen sind ja eindeutig. Er soll die guten Beziehungen zwischen den USA und Saudi-Arabien um jeden Preis erhalten.» Trotzdem hätte er auf das Grinsen verzichten sollen. (nim)

Der Fall Khashoggi

Seit dem 2. Oktober wird der saudische Regierungskritiker und Journalist Jamal Khashoggi vermisst. Die Anzeichen verdichten sich, dass der 59-Jährige im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul ermordet und zerstückelt wurde. Der saudische Regierung streitet aber nach wie vor ab, hinter dem Verschwinden des Journalisten zu stecken.

Die neuesten Entwicklungen und Enthüllungen erfahren Sie hier im News-Ticker zum Thema.

Der verschwundene saudiarabischen Journalist Jamal Khashoggi soll zunächst gefoltert und später enthauptet worden sein. (Archivbild)
Der verschwundene saudiarabischen Journalist Jamal Khashoggi soll zunächst gefoltert und später enthauptet worden sein. (Archivbild)
KEYSTONE/AP/HASAN JAMALI

Seit dem 2. Oktober wird der saudische Regierungskritiker und Journalist Jamal Khashoggi vermisst. Die Anzeichen verdichten sich, dass der 59-Jährige im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul ermordet und zerstückelt wurde. Der saudische Regierung streitet aber nach wie vor ab, hinter dem Verschwinden des Journalisten zu stecken.

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