Die Wahrheit über das grosse «MusicStar»-Finale
Nur Michael will wirklich gewinnen

Morgen wissen wir, wer nun der neue MusicStar ist. Vier treten an – doch nur Michael Lascar will wirklich gewinnen. Weil es für ihn um alles geht.
Publiziert: 28.03.2009 um 00:00 Uhr
|
Aktualisiert: 05.10.2018 um 21:01 Uhr
Von Lukas Ruettimann und Nicole Freudiger

Ja, der will. «Ich möchte unbedingt MusicStar werden», sagt Michael Lascar (29) vor der grossen «MusicStar»-Finalsendung am Sonntag (live, SF 1, 20.05 Uhr). Michael entschlossen: «Musik ist mein Leben. Ich wüsste nicht, was ich sonst tun sollte. Ich habe alles auf die Karte Musik gesetzt!»

Damit steht der einzig verbliebene männliche Kandidat der Casting-Show jedoch ziemlich einsam da. Seine drei Konkurrentinnen Raquel (24), Florina (18) und Katharina (20) sehen das lockerer. Gewinnen ist ihnen nicht wichtig. Hauptsache, es funktioniert irgendwann mal mit einem Plattenvertrag. Florina: «Wenns nicht klappt, ist das auch nicht so schlimm.»

Frei nach dem Motto «MusicStar? Scheissegal!». Kein Wunder, haben die drei anderen schon fixe Pläne, was sie im Falle eines Scheiterns machen würden (siehe Box rechts).

Nicht so der stets gut gelaunte Sänger aus Mauritius. Ähnlich wie der deutsche «DSDS»-Gewinner Thomas Godoj (32) hat Lascar keinen Plan B – falls er nicht gewinnt, steht er vor dem Nichts: «Ich möchte mit meiner Musik unbedingt Geld verdienen können.»

In seiner Heimat ist ihm das schon mal gelungen: Als Sänger einer Coverband, die in Hotels und an Events aufgetreten ist, konnte er von der Musik leben. Nicht so in der Schweiz: Hier arbeitete er als Portier im Zürcher Hotel Eden au Lac.Diesen Job hat er jedoch für «MusicStar» aufgegeben.

MusicStar oder Arbeitsamt – sollte Michaels Traum morgen platzen, kehrt der Sänger in eine harte Realität zurück. Sein College-Abschluss aus Mauritius (entspricht einer Matur) ist in der Schweiz nichts wert. Weiterbildung ist teuer. Und der Arbeitsmarkt ist im derzeitigen wirtschaftlichen Umfeld ausgetrocknet wie selten.

«Das wäre für uns sicher nicht einfach», sagt auch Michaels Frau Nadine. Sie weiss, dass Michaels Entscheid, voll auf die Musik zu setzen, ein Risiko bedeutet. Aber, so meint sie lächelnd: «Wir zwei haben schon so viel zusammen durchgestanden. Wir würden auch das überleben.»

In der Tat hat das Paar eine ungewöhnliche Geschichte. Mit 14 lernt Nadine den 21-jährigen Michael in den Ferien kennen. Er tritt mit seiner Band auf, und obwohl sie sich mit Händen und Füssen verständigen müssen, kommen sie sich näher. Fünf Jahre später heiraten sie, wollen in Mauritius leben. Doch Nadines Heimweh ist zu stark. «Nach Mauritius zurückzukehren, ist keine Option», sagt sie.

Deshalb arbeitet sie als Reisedisponentin. Mit ihrem Gehalt kann sie sich und Michael durchbringen. «Doch ein Dauerzustand wäre das natürlich nicht», sagt sie.

Darum geht es morgen um alles oder nichts. Nicht nur für Michael – sondern auch für uns Zuschauer. Denn nur ein hungriger MusicStar ist ein guter MusicStar.

Fehler gefunden? Jetzt melden