Der Grund für die tiefen Zahlen sei die rückläufige Migration über das zentrale Mittelmeer und dem Fortbestehen des EU-Türkei-Abkommens, das teilte das Staatssekretariat für Migration (SEM) mit.
Das wichtigste Herkunftsland von Asylsuchenden war auch im Jahr 2019 Eritrea mit 2899 Gesuchen, wie das SEM in einer Mitteilung vom Freitag schreibt. Weitere wichtige Herkunftsländer waren Afghanistan (1397 Gesuche), die Türkei (1287 Gesuche) und Syrien (1100 Gesuche).
Im Jahr 2019 hat das SEM 19'140 Asylgesuche erstinstanzlich erledigt. 5551 Personen erhielten Asyl, die Anerkennungsquote lag damit bei rund 31 Prozent, etwas höher als im Vorjahr (26 Prozent). Die Schutzquote - der Anteil Asylgewährungen und vorläufige Aufnahmen aufgrund erstinstanzlicher Entscheide - blieb mit 59 Prozent stabil (Vorjahr 61 Prozent).
2985 Personen zurückgeführt
Die Zahl der erstinstanzlich hängigen Fälle ist um über 3000 auf 8377 Asylgesuche gesunken. 1631 Personen sind freiwillig aus der Schweiz ausgereist, etwa gleich viele wie im Vorjahr. 2985 Personen wurden entweder in ihren Heimatstaat oder einen Drittstaat zurückgeführt, etwas weniger als im Vorjahr. In einen Dublin-Staat wurden 1521 Person gebracht, ähnlich viele wie im Vorjahr.
Seit dem 1. März 2019 gilt das neue Asylgesetz mit den beschleunigten Verfahren. Bis Ende Jahr wurden 5837 Asylgesuche im neuen Verfahren entschieden. Davon 3525 Fälle im beschleunigten Verfahren, 492 Fälle im erweiterten Verfahren mit vertieften Abklärungen,1656 Fälle im Dublin- und 164 Fälle in einem anderen Rückübernahmeverfahren.
1014 Personen im Resettlement zurückgereist
Auch im vergangenen Jahr sind Flüchtlinge im Rahmen des Resettlements in die Schweiz eingereist. Insgesamt wurden 2019 in diesem Rahmen 1014 Personen aufgenommen. Es handelt sich um Personen, die das Uno-Hochkommissariat UNHCR als Flüchtlinge anerkannt hat. Für das Resettlement werden Staaten gesucht, welche diese Menschen aufnehmen.
Ende 2016 hatte die Schweiz beschlossen, in diesem Rahmen innerhalb von zwei Jahren bis zu 2000 Opfer des Syrienkonflikts aufzunehmen. Dieses Kontingent wurde per April 2019 abgeschlossen. Ende 2018 entschied der Bundesrat, innerhalb eines Jahres bis zu 800 weiteren Resettlement-Flüchtlingen Schutz zu gewähren. Die für den Abschluss dieses Programms noch fehlenden rund 180 Flüchtlingen werden laut dem SEM im Frühjahr in die Schweiz einreisen. Das Engagement soll fortgeführt werden.
Für 2020 rechnet das SEM mit 15'000 neuen Asylgesuchen. Es handle sich um das wahrscheinlichste Szenario, schreibt das Staatssekretariat. Angesichts der zahlreichen Krisen- und Konfliktherde im Nahen Osten und auf dem afrikanischen Kontinent sei das Migrationspotenzial aber weiterhin hoch. Deshalb sei auch ein erneuter Anstieg der Asylgesuche möglich. (SDA/brb)