Bergungspanzer sollen Schneisen für die Feuerwehr vorbereiten, sagte der Kommandant des Landeskommandos Mecklenburg-Vorpommern, Brigadegeneral Gerd Josef Kropf, am Morgen auf einer Pressekonferenz.
Das Feuer auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Lübtheen hatte sich im Laufe des Montags und der Nacht von 430 auf 600 Hektar ausgebreitet. Vor allem nach Süden und Südwesten bewege es sich je nach Windrichtung «wie eine Feuerwalze», sagte der Landrat des Kreises Ludwigslust-Parchim, Stefan Sternberg.
Wegen des mit Altmunition und Blindgängern belasteten Bodens können sich die Einsatzkräfte zu ihrem eigenen Schutz den Brandherden nur auf 1000 Meter nähern. Immer wieder kommt es im Brandgebiet zu Detonationen.
Kropf kündigte am Dienstagmorgen an, dass mit zehn Bergungspanzern im Laufe des Tages Wege und Schneisen so vorbereitet werden, «dass die Feuerwehren nach vorne kommen". Er hoffe, am Abend erste Ergebnisse präsentieren zu können.
Die Dörfer am Rande des ehemaligen Schiessplatzes seien gesichert, sagte Landrat Stefan Sternberg. Die Polizei schütze auch die evakuierten Ortschaften. Am Montagabend war eine vierte Ortschaft geräumt worden - 117 Menschen mussten das Dorf Volzrade verlassen. Insgesamt sind von den Evakuierungen bereits mehr als tausend Menschen betroffen.
Derzeit sind 2000 Einsatzkräfte aus Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen im Vier-Schicht-System im Einsatz. Unterstützt werden sie von bis zu acht Löschhelikoptern. Sie holen ihr Löschwasser inzwischen auch aus der Elde-Müritz-Wasserstrasse, da nach Auskunft von Landes-Umweltminister Till Backhaus in der Gegend das Wasser knapp werde.
Der grösste Waldbrand in der Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns war vor einer Woche ausgebrochen. Nachdem er nach wenigen Tagen unter Kontrolle schien, wurden am Wochenende neue Brandherde entdeckt. Die Polizei geht von Brandstiftung aus und bat Zeugen sich zu melden.
Christoph Unger vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe wies darauf hin, dass es vor allem in Ostdeutschland es noch viele munitionsbelastete Böden gebe. Die Beseitigung werde «lange dauern», sagte er im ZDF-"Morgenmagazin".
Den Grossbrand sieht Unger auch als Folge des Klimawandels. Man müsse sich darauf einstellen, dass es mehr solcher Ereignisse geben werde.
(SDA)