50-jähriges Jubiläum
Polen würdigt Bedeutung von Brandts Kniefall in Warschau

Polen hat den Kniefall des damaligen deutschen Regierungschefs Willy Brandt in Warschau vor 50 Jahren gewürdigt.
Publiziert: 07.12.2020 um 13:40 Uhr
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Aktualisiert: 07.12.2020 um 13:51 Uhr
ARCHIV - ARCHIV - Bundeskanzler Willy Brandt kniet am vor dem Mahnmal im einstigen jüdischen Ghetto. Am 7. Dezember 1970 fiel der damalige deutsche Bundeskanzler am Denkmal für die Helden des jüdischen Ghettos in Warschau auf die Knie, um der Millionen Opfer der Hitler-Diktatur zu gedenken. Foto: ---/dpa
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«Für uns Polen hatte der Kniefall von Kanzler Willy Brandt eine grosse Bedeutung. Es gibt Handlungen, die sich als Ikone erweisen, die mehr ausdrücken können als Worte», heisst es in einer Erklärung der Kanzlei von Präsident Andrzej Duda am Montag. Das gemeinsame Erinnern an diese Geste sei eines der Fundamente der guten, partnerschaftlichen und auf der Wahrheit beruhenden polnisch-deutschen Beziehungen.

Stellvertretend für den polnischen Präsidenten und seinen deutschen Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier legten Dudas Kanzleichef Krzysztof Szczerski und Staatssekretär Stephan Steinlein sowie der deutsche Botschafter in Warschau, Arndt Freytag von Loringhoven, am Denkmal für die Helden des Warschauer Ghettos Kränze nieder.

Am 7. Dezember 1970 fiel der damalige Kanzler Brandt vor diesem Denkmal auf die Knie und verharrte schweigend. Die Geste fand weltweit Beachtung als Bitte um Vergebung für die Verbrechen der Nazizeit und Zeichen für Versöhnung.

Szczerski sagte der Agentur PAP, der Weg der deutsch-polnischen Versöhnung sei noch nicht abgeschlossen. Ein weiterer Schritt sei das in Berlin geplante Denkmal für die polnischen Opfer des Dritten Reichs. Auch müsse das Thema Reparationen geklärt werden. «Ich glaube, dass wir bei den Reparationen in einem richtigen Moment bereit sein werden, uns an den Tisch zu setzen und diese Diskussion zu führen.»

Polen nationalkonservative Regierungspartei PiS hat in den vergangenen Jahren die Frage der Reparationen für die von den deutschen Besatzern verursachten Kriegsschäden wieder auf den Tisch gebracht. Die Bundesregierung lehnt jegliche Reparationsforderungen ab. Für sie ist die Frage mit dem Zwei-plus-Vier-Vertrag über die aussenpolitischen Aspekte der deutschen Einheit abgeschlossen.

(SDA)

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