Deutsches Polizeiauto aus dem Rhein gefischt
Es klappte nur dank der Schweizer Armee

Zwei Jahre lang suchte die deutsche Polizei nach ihrem Auto. Dann entdeckte es der Schweizer Hobbytaucher Michael Tschannen auf dem Grund des Rheins. Nun wurde es geborgen.
Publiziert: 25.08.2015 um 08:23 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 05:03 Uhr
Von Michael Sahli

Das versunkene deutsche Polizeiauto ist endlich gehoben – mit enormem Aufwand. Rund 50 Pontoniere des Schweizer Militärs mussten bei Mumpf AG mit einer Schwimmbrücke aushelfen. Daneben: ein Dutzend deutsche Polizisten. Unter Wasser: deren Taucher.

Die Aktion war ein Kraftakt. Erst nach sechs Stunden hing das Wrack am Haken, landete endlich auf dem Trockenen. Die Deutschen wollten ihren Streifenwagen nicht lange begutachten und schickten ihn umgehend zum Verschrotten.

Polizeisprecher Paul Wissler von der Polizei Freiburg (D) ist froh, dass der peinliche Vorfall zu den Akten kommt: «Auch der Polizei passieren eben Fehler», sagt er. Doch dieser Fehler machte Riesen-Schlagzeilen.

Vor über zwei Jahren rollte der Streifenwagen bei einer Personenkontrolle bei Bad Säckingen (D) in den Rhein – und wurde erst vor einer Woche von BLICK-Leserreporter und Hobbytaucher Michael Tschannen (43) wieder entdeckt.

Die gestrige Bergung war heikel. Polizeisprecher Wissler: «Die Strömung und der schwierige Untergrund haben uns zu schaffen gemacht.»

Glück im Unglück für die Deutschen: Das Schweizer Pontonier-Bataillon 26 war diese Woche sowieso bei Mumpf im Einsatz. Armeesprecher Stefan Hofer: «Eigentlich hätten wir Pfosten aus dem Wasser entfernt – jetzt halt ein Auto.»

Fakt ist: Ohne Schweizer wäre es nicht gegangen. Denn, wie Polizeisprecher Paul Wissler erklärt: «Das Ufer auf der deutschen Seite ist zu steil.»

Finder Michael Tschannen beobachtete die Bergung von seinem Sitzplatz aus. Sein Finderlohn: eine Flasche süddeutscher Wein.

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