Der Seco-Direktorin zufolge
Greift China Taiwan an, übernimmt Schweiz wohl EU-Sanktionen

Sollte China in Taiwan einfallen, würde die Schweiz wohl entsprechende EU-Sanktionen übernehmen. Diese Ansicht äusserte Noch-Seco-Direktorin Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch.
Publiziert: 30.07.2022 um 17:30 Uhr
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Aktualisiert: 30.07.2022 um 17:35 Uhr
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Tritt Ende Juli ab: die Chefin des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco), Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch. (Archivbild)
Foto: PETER SCHNEIDER

Im Falle, dass China in Taiwan einmarschiert, würde die Schweiz wohl entsprechende EU-Sanktionen übernehmen. Diese Ansicht äusserte Noch-Seco-Direktorin Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch (61) gegenüber der «NZZ» vom Samstag.

Sie gehe stark von einer Übernahme der Sanktionen aus, sagte die Ende Juli abtretende Chefin des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco). Allerdings wären die Sanktionen viel einschneidender, denn die wirtschaftlichen Beziehungen der Schweiz zu China sind viel bedeutender als jene zu Russland.

Spannungen zwischen China und USA spitzen sich zu

Sie erwartet deshalb sowohl in der EU als auch in den USA und der Schweiz viel grössere Diskussionen über mögliche Strafmassnahmen. Sie hoffe indessen nicht, dass es so weit kommen wird. Aktuell spitzen sich die internationalen Spannungen rund um Taiwan wegen einer möglichen Taiwan-Reise der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi (82), deutlich zu.

Wie die Behörden in China mitteilten, wurden Teile des Meeres in der Provinz Fujian im Norden der Taiwanstrasse für ein Manöver gesperrt, bei dem scharfe Munition zum Einsatz kommen sollte.

Peking betrachtet das freiheitliche Taiwan als Teil der Volksrepublik und versucht mit allen Mitteln, es international zu isolieren. Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine sind die Sorgen vor einer Eroberung gewachsen.

(SDA)

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