Es hätte ein Traum-Urlaub sein sollen. Doch die dreiwöchige Rundreise mit Freunden durch Thailand endet für die Oberaargauerin Samantha K.* (29) im absoluten Albtraum!
Am vergangenen Freitag, kurz vor der Abreise zurück in die Schweiz, liegt sie mit ihren Freunden am Strand von Pattaya, sie schlürfen Cocktails. Ein Strandhändler kommt auf die Gruppe zu, zeigt sein Dossier mit Henna-Motiven. Samantha gefällts: Für 30 Schweizer Franken lässt sie sich auf beiden Schienbeinen eine Eule zeichnen.
Nach gut 20 Minuten der Schock: «Plötzlich begannen meine Beine höllisch zu brennen», erzählt die 29-Jährige BLICK. Schnell wird ihr klar: Auf ihrer Haut ist offenbar keine geprüfte Henna-Farbe, sondern ein Billig-Mix.
K. erleidet Höllenschmerzen
Dicke Blasen bilden sich, der Schmerz ist unerträglich. Samantha lässt sich ins International Hospital Pattaya einliefern. Dort wird ihr aber nicht geholfen. Sie wartet vier Stunden, wird nach einer 15-minütigen Behandlung mit unbekannten Medikamenten und einem unprofessionellen Verband abgespeist.
Für die Oberaargauerin beginnen die längsten Stunden ihres Lebens. Sie leidet unter Höllenschmerzen. «Lieber hätte ich zehn Geburten, als mich noch einmal so zu fühlen», sagt sie.
Zwei Tage harrt sie schliesslich aus, versucht, die Farbe abzuwaschen und die Verbrennung zu kühlen. Zurück in der Schweiz, wird sie notfallmässig ins Kantonsspital Aarau eingeliefert. «Die Ärzte waren baff. Noch nie hatten sie so eine Verletzung, ausgelöst durch ein Henna-Tattoo, gesehen.»
Verbrennungen zweiten Grades
Die Diagnose: Die toxische Reaktion der Haut auf die Farbe und die schlechte medizinische Behandlung in Thailand führten dazu, dass sie sich vergleichbare Verbrennungen zweiten Grades zugezogen hat.
In einem stundenlangen Prozess werden ihre Blasen aufgeplatzt und die Farbe mitsamt der Haut entfernt. Die Buchhalterin wird die nächsten sechs Monate mit dick eingebundenen Beinen leben müssen. Sie ist krankgeschrieben.
Zwei grosse Narben werden Samantha K. wohl ein Leben lang an diesen Horror-Urlaub erinnern. Deshalb ihr Appell an alle: «Lasst im Ausland die Finger von Henna-Tattoos!»
* Name der Redaktion bekannt