Wer mit dem Service seiner Bank unzufrieden ist und deshalb sein Anlagedepot zu einem anderen Institut zügeln will, wird von den Banken hart bestraft: Die Anleger müssen für diese Dienstleistung zum Teil horrende Gebühren bezahlen. Als Vergleichsbasis diente CASH ein Portefeuille mit 14 gängigen Fondspositionen. Am teuersten ist die UBS. Sie verlangt für den Depottransfer 6220 Franken. Günstiger sind die ZKB und Raiffeisen, die den Kunden dafür weniger als 1000 Franken berechnen.
Dabei ist ein Depottransfer für die Banken meistens mit nur wenig Aufwand verbunden. Das gilt vor allem für Inhaberaktien, Obligationen und Fondsanteilscheine, die in der Schweiz bei der Sis Sega Intersettle verwahrt sind. Diese Organisation hat immer wieder die Gebühren gesenkt. Heute verlangt sie für einen Schweizer Transfer von den Banken nur noch 75 Rappen pro Posten. Von dieser Rationalisierung profitieren die Privatkunden allerdings nicht. So kostet es bei der Credit Suisse beispielsweise 250 Franken, die Anteile eines in der Schweiz verwahrten Fonds auf eine andere Bank zu verschieben.
Diese Gebührenpolitik stört auch den Bankenombudsmann Hanspeter Häni. «Mit so hohen Transferkosten behindern die Banken den Wettbewerb», sagt er. Die Gebühren seien schwierig nachzuvollziehen und daher stossend. Auch Abwicklungsspezialisten halten die Preise der Banken im Hinblick auf die Rationalisierung für viel zu hoch.
Angesichts der horrenden Kosten kann den Bankkunden nur eines geraten werden: Sie müssen darauf drängen, dass ihre neue Bank bei einem Depottransfer die Gebühren vollständig übernimmt. In der Regel erfüllen die Banken diesen Wunsch bei einer Depotgrösse ab 100000 Franken.