Das meint BLICK zu den Naturkatastrophen
Dieser Sommer ist eine Warnung

Hurrikane in der Karibik und in den USA, Bergstürze und Gletscherabbrüche bei uns: Sie fordern weniger Todesopfer, als ähnliche Katastrophen es vor Jahrzehnten getan hätten. Trotzdem ist nichts in Ordnung, meint Thomas Ley in seinem Kommentar.
Publiziert: 11.09.2017 um 10:22 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 22:52 Uhr
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Olga Teakell musste ihr Haus einem spätsommerlichen Frühjahrsputz unterziehen, nachdem Irma in Naples, Florida, vorbeigezogen war.
Foto: Gerald Herbert
Thomas Ley, Blattmacher BLICK
Thomas Ley, Blattmacher BLICK: «Irgendwann wird es sich nicht mehr lohnen, sich vor dem Klimaschutz zu verstecken.»
Foto: ZVG

Die Rekorde geben sich die Hand. Vor wenigen Wochen war Harvey der heftigste je in Nordamerika gemessene Hurrikan, jetzt ist es Irma. Und vielleicht werden beide dieses Jahr noch einmal übertroffen. Oder nächstes Jahr. Gleichzeitig kommt in den Alpen immer mehr ins Rutschen: in Bondo GR der Fels, ins Saas-Grund VS der Gletscher. Man darf davon ausgehen, dass auch dies erst der Anfang ist.

Bei aller Zerstörung: Es kommen viel weniger Menschen ums Leben als bei solchen Naturereignissen vor wenigen Jahrzehnten. Und in Saas-Grund wurden die Menschen rechtzeitig gewarnt. Vor hundert Jahren riss der Berg noch ganze Dörfer ins Verderben, samt ihrer ahnungslosen Einwohner. Immer heftigere Naturgewalten, immer weniger Tote – alles in Butter also?

Die Leugner des Klimawandels in Wirtschaft und Journalismus sehen das so und verbreiten diese Botschaft auch jetzt wieder. Doch kurzsichtiger geht es nicht. Das zeigt der Streit, der in den USA erst anfängt: Wer bezahlt das alles? Harvey hinterliess Schäden von bis zu 100 Milliarden Dollar. Die Schäden der Hurrikane Sandy (2012) und Katrina (2005), zusammen gut 200 Milliarden, sind noch nicht bezahlt. Und Irma beginnt erst. 

Die Natur präsentiert uns die Rechnung. Irgendwann wird es sich nicht mehr lohnen, sich vor dem Klimaschutz zu verstecken, wie etwa Donald Trump es tut. Der Sommer 2017 ist eine Warnung. Wir sollten sie ernst nehmen, bevor aus ihr Alltag wird.

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