Hani Ramadan, den umstrittenen Imam mit Schweizer Pass, sehen die Franzosen als «schwere Bedrohung für die öffentliche Ordnung». Deshalb haben sie ihn des Landes verwiesen. Jetzt ist er wieder in der Schweiz – und kann allem Anschein nach tun und lassen, was er will.
Ramadan distanziert sich zwar vom Terrorismus. Aber er vertritt eine rigide Auslegung des Islam, wie wir sie in der Schweiz nicht wollen. Ehebrecherinnen steinigen, Schwule diskriminieren – solche Ungeheuerlichkeiten predigt der Imam. Wird es öffentlich, behauptet er, er habe es nicht so gemeint. Es ist die Masche der ertappten Extremisten. Ihren Leuten Gift einflössen, den andern Beruhigungspillen geben.
Die Schweizer Behörden bekräftigen täglich, wie intensiv sie islamistischen Extremismus im Visier hätten. Doch fragt man konkret nach wie im Fall Ramadan, wird verwedelt und Verantwortung herumgeschoben.
Wenn der Staat hier wirklich nichts tut, dann ist das empörend. Wenn er etwas tut, aber nicht mal ansatzweise Auskunft geben will, dann ist das falsch. Die Öffentlichkeit hat ein Anrecht zu wissen, ob und wie sie geschützt wird. Konkret, nicht mit wohlklingenden Absichtserklärungen.