Jeder Mensch hat ein Recht auf Arbeit, heisst es in der Charta der Vereinten Nationen. Ein auf das Diesseits gerichtetes Arbeitsethos predigt der Reformator Johannes Calvin. Menschen ohne Arbeit haben ein höheres Risiko krank zu werden, wissen Arbeitspsychologen. Arbeit, so viel ist klar, ist zentraler Bestandteil im Leben eines jeden Menschen. Wir alle bewegen uns in Arbeitswelten, die sich in rasanterem Tempo und immer schneller verändern.
Diesem Thema widmet das Schweizerische Landesmuseum in Zürich nun eine Ausstellung mit dem Titel «Arbeit – Fotografien 1860–2015», die ab Morgen bis am 3. Januar 2016 für das Publikum geöffnet ist. Es ist eine auf Zelluloid gebannte Zeitreise zwischen industrieller und digitaler Revolution. Der Kaminfeger aus dem Jahre 1885, aus der Frühzeit der Fotografie, neben dem Kohlegrubenarbeiter aus dem Wallis. Die erste Schuhmacherin der Schweiz neben dem Selfie-Bauarbeiter aus dem Jahre 2015, der nebenbei das Landesmuseum umbaut.
All dies hat das Nationalmuseum gesammelt, gesichtet und mit Unterstützung vom Migros-Kulturprozent dokumentiert und gesichert. Bis Mitte 2016 werden es über 400'000 historische Fotografien sein. Ein Teil davon ist der Öffentlichkeit bereits jetzt zugänglich. «Die Fotografie begleitet den werktätigen Menschen seit ihrer Erfindung vor rund 170 Jahren und dokumentiert unsere alltägliche Arbeit in ihrem ständigen Wandel», schreibt das Landesmuseum. Gleichzeitig dokumentieren die Ausstellungsobjekte auch den Wandel von der analogen zur digitalen Fotografie.