Die Deutschschweizer Buchbranche habe ein «durchschnittliches» Jahr hinter sich, schreibt der Schweizer Buchhandels- und Verlagsverband (SBVV) in einer Mitteilung von Donnerstag. Was das heisst, zeigen erste Zahlen zum abgelaufenen Jahr.
Demnach sind die Umsätze in den Buchläden wie im Onlineverkauf um 0,7 Prozent gesunken. Die Zahl der verkauften Bücher ist indes weit stärker, nämlich um 3,7 Prozent, zurückgegangen. Dass die Umsätze 2023 sich gegenüber dem Vorjahr nahezu halten konnten liegt daran, dass der Buchhandel und die Verlage die Preise erhöht haben, insgesamt um 3,1 Prozent. Dabei sind E-Books gar um 9,5 Prozent teurer geworden.
Mit den Preiserhöhungen haben Handel und Verlage ihre eigenen, höheren Kosten zu einem guten Teil an die Kundinnen und Kunden weiter gegeben. Der SBVV verweist auf die gestiegenen Kosten für Papier, Energie, Logistik und Mieten. Das sei für die Branche, «die traditionellerweise eher geringe Erträge erzielt, eine Herausforderung», so der SBVV in seiner Mitteilung.
Der Rückgang bei den verkauften Büchern erstreckt sich auf fast alle Kategorien, auch auf die E-Books (-0,3 Prozent) – mit einer Ausnahme: Reisebücher. Bei Reisen bestehe offenbar «immer noch ein Nachholbedarf nach der Pandemie», mutmasst der Verband. Zudem verweist der SBVV darauf, dass die Zahlen des Buchhandels die Situation des gesamten Detailhandels spiegelten, der 2023 unter einer allgemein schlechten Konsumentenstimmung gelitten habe.
Daran hat letztlich auch das Weihnachtsgeschäft nichts geändert, das traditionell die Jahresbilanz anhebt. Hingegen sind im Dezember 2023 die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um 3,8 Prozent gesunken. Den Taucher befördert hat besonders der Bereich der Sachbücher mit einem Umsatzrückgang von 10,3 Prozent.
Für kommenden März stellt der SBVV den ausführlichen Marktreport 2023 in Aussicht. (SDA)