Das schwere Busunglück vom Mittwochabend schockt ganz Madeira. Mindestens 29 Deutsche Oster-Touristen kamen ums Leben. Die Regierung der portugiesischen Insel ordnete eine dreitägige Trauer an.
Madeira ist ein beliebtes Touristenziel und zieht Jahr für Jahr hunderttausende Besucher an. Die «Insel der Blumen» oder «Perle des Atlantik» lockt mit Vulkanlandschaften und mildem Klima. 2017 kamen mehr als 1,3 Millionen Touristen – ein Rekord. Briten mit knapp 29 Prozent und Deutsche mit knapp 28 Prozent stellten die grössten Gruppen dar. Die Insel ist aber auch bei Schweizern beliebt.
Dank EU-Geldern zum Aufschwung
Das 500 Kilometer vor der Küste Marokkos gelegene Archipel besteht aus zwei Hauptinseln: Madeira und die deutlich kleinere Insel Porto Santo. Rund die Hälfte der 270'000 Bewohner lebt in der Regionalhauptstadt Funchal auf Madeira.
Lange Zeit vernachlässigt, erlebte Madeira in den vergangenen Jahrzehnten einen gewaltigen Aufschwung. Vor allem mit EU-Geldern wurden gewaltige Infrastrukturprojekte verwirklicht – ein Flughafen, Schnellstrassen, Tunnel. Zahlreiche Hotels und Ferienanlagen entstanden. Umweltschützern war diese «Beton-Politik» des langjährigen Regionalpräsidenten Alberto João Jardim ein Dorn im Auge.
Kaiserin Sissi, Winston Churchill, Cristiano Ronaldo
Über die Jahrhunderte hat Madeira berühmte Persönlichkeiten angezogen. Kaiserin Sissi hielt sich im 19. Jahrhundert hier zur Kur auf. Der britische Premierminister Winston Churchill kam in den 1950er Jahren häufig und bezeichnete die Insel als seinen «schwimmenden Garten».
Der bekannteste Sohn Madeiras ist heute zweifellos Fussballstar Cristiano Ronaldo, der in einem Armenviertel von Funchal geboren wurde. 2017 wurde der Flughafen von Madeira nach dem Europameister und mehrfachen Weltfussballer benannt.
Für Aufregung bei der Einweihung des Flughafens sorgte damals eine Ronaldo-Skulptur. Die missratene Büste sorgte für Lacher im Netz und machte Madeira international noch bekannter. (nim/SDA)