Demnach werden in der klinischen Studie in zunächst sieben EU-Ländern Mittel getestet, die sich bereits gegen andere Viruskrankheiten bewährt haben. Darunter sind das Ebola-Medikament Remdesivir und die Arzneimittel Lopinavir und Ritonavir, die gegen HIV eingesetzt werden. Auch der Wirkstoff Hydroxychloroquin zur Malaria-Prophylaxe soll getestet werden.
Die Mittel sollen an Patienten in Frankreich, Deutschland, Belgien, Luxemburg, den Niederlanden, Spanien und Grossbritannien getestet werden, die in einem Spital behandelt werden. Der Generaldirektor im französischen Gesundheitsministerium, Jérôme Salomon, erläuterte, die Medikamente würden «unter strikter Aufsicht» getestet.
Die europäische Testreihe trägt nach Salomons Angaben den Namen «Discovery» (Entdeckung). Daneben laufen nach Angaben der französischen Forschungsstelle Inserm weitere klinische Tests unter Führung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unter dem Namen «Solidarity» (Solidarität).
Einen Hoffnungsschimmer gibt es auch in China: Dort wird erstmals ein möglicher Impfstoff gegen die Lungenkrankheit Covid-19 getestet, zu deren Symptomen Fieber und trockener Husten gehören.
Insgesamt hätten sich 108 Freiwillige für einen klinischen Test zur Verfügung gestellt, berichtete die englischsprachige Zeitung «Global Times". Die chinesischen Testpersonen im Alter von 18 bis 20 Jahren leben demnach alle in der Stadt Wuhan, von wo aus sich das Coronavirus mutmasslich in die Welt ausgebreitet hatte.
Bislang sind keine Medikamente für die Behandlung des neuartigen Coronavirus zugelassen. In aller Welt forschen Institute und Firmen an Mitteln gegen den Erreger der Lungenkrankheit.
Weltweit haben sich offiziell mehr als 340'000 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, die Dunkelziffer dürfte aber deutlich höher sein.
Nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP aufgrund von Behördenangaben kamen weltweit mehr als 15'000 Menschen ums Leben. Europa ist mit fast 9200 Toten der Kontinent mit den meisten Todesopfern. Alleine in Italien starben mehr als 5400 Infizierte, das ist der höchste Stand weltweit.
Wegen der Pandemie beschlossen zahlreiche Länder drastische Schutzmassnahmen wie Grenzschliessungen und Ausgangsbeschränkungen, die die Weltwirtschaft massiv beeinträchtigen.
(SDA)