Einen Normalbetrieb könne man noch nicht erwarten, sagte Rösler. Die Lehrpersonen seien stark mit der Umsetzung von Schutzmassnahmen beschäftigt. Zudem sei die Situation unterschiedlich, je nach Alter der Kinder. Die Kinder seien in derjenigen Schule, in der sie unterrichte, sehr motiviert, aber auch etwas aufgeregt gewesen.
Ein sanfter Einstieg in den Schulstoff sei nun vorgesehen. Einige Kinder haben laut Rösler vom eigenständigen Arbeiten profitiert. Andere, die während des Fernunterrichts etwas verloren gewesen seien, müsse man auffangen. Man habe für Kinder, die «an Boden verloren haben», eine Art Stützunterricht und zusätzliche Ressourcen gefordert, damit sollen die verschiedenen Leistungsniveaus aufgefangen werden, so Rösler.
Trotz Fernunterricht sei das Schuljahr nicht verloren, es habe sich schlussendlich lediglich um ein Quartal gehandelt. Viele Fragen seien zwar noch offen, sei es von Lehrerinnen und Lehrern, aber auch von Eltern, sagte Rösler. Insgesamt hätten Kinder, Eltern und Lehrpersonal die grosse Herausforderung währen der rund acht Wochen gut gemeistert.
Laut Rösler erscheinen etwa 15 Prozent der Lehrpersonen nicht bei der Arbeit, da sie einer Risikogruppe angehören oder Familienangehörige haben, die durch das Coronavirus gefährdet sein könnten. Der bereits bestehende Lehrermangel komme zu den fehlenden Lehrpersonen dazu, das «ist ein grosses Problem», wie Rösler weiter sagte.
Nicht alle Teams seien gleich betroffen. Jede Schule müsse eigene Lösungen finden, das sei sehr aufwändig. In Frage kommen laut Rösler zum Beispiel Studenten von Pädagogischen Hochschulen oder Maturanden, die das Lehrpersonal in dieser Situation unterstützen.
Es gebe nicht nur verschiedene Schutzkonzepte in den Kantonen, auch auf Gemeindeebene würden je nach Bedingungen vor Ort die Massnahmen angepasst. Es müsse berücksichtigt werden, was zum Beispiel räumlich möglich sei, wie die Pause gestaltet werde oder wie das gestaffelte Händewaschen vor sich gehen soll.
Man hätte sich zwar einheitliche Lösungen gewünscht, doch nun müsse man das beste aus der Situation machen. «Wir müssen die Zeit arbeiten lassen», so Rösler. Wichtig sei es, dass es nicht wieder zu mehr Ansteckungen komme.
Rösler sagte, sie habe sich sehr auf den Start gefreut, nicht nur wegen der eigenen Kinder, die wieder zur Schule gehen können, sondern auch, weil sie hofft, das es eine gewisse Entspannung gibt in der Bevölkerung, bei den Eltern und den Kindern. Gespannt sei sie nun unter anderem auf den Sportunterricht, wie sich dieser unter den Schutzmassnahmen und möglichst ohne Sportgeräte präsentiere. Rösler unterrichtet selbst eine 4. Klasse in Bellach SO.
(SDA)