Corona-Mutation aus Grossbritannien auch in der Schweiz!
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Taskforce-Präsident:«Diese Massnahmen reichen nicht aus»

Taskforce will weitere Massnahmen
«Mutiertes Virus erschwert es, Epidemie zu kontrollieren»

Für die Task Force des Bundes im Kampf gegen das Coronavirus erhöht sich angesichts der neuen ansteckenderen Virusvariante die Dringlichkeit von strengen Massnahmen. Auch sei ein umgehender Ausbau der kantonalen Test- und Tracing-Kapazitäten notwendig.
Publiziert: 25.12.2020 um 15:08 Uhr
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Aktualisiert: 25.12.2020 um 18:37 Uhr
Masken und Hygienemassnahmen helfen auch gegen die neue Virusvariante. (Archivbild)
Foto: GAETAN BALLY

Gemäss dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) ist die neue Virusvariante mit der Bezeichnung VOC-202012/01 bereits in zwei Proben aus der Schweiz nachgewiesen worden. Nun würden grosse Anstrengungen unternommen, um zu analysieren, ob das Virus allenfalls schon in der Schweiz weiter verbreitet sei, schreibt die Task-Force in einer am Weihnachtstag veröffentlichten Stellungnahme.

Informationen verschiedener Gesundheitsbehörden wiesen darauf hin, dass sich VOC-202012/01 schnell ausbreite und wahrscheinlich ansteckender sei als andere Varianten von Sars-Cov-2. Es gebe aktuell aber keine Hinweise darauf, dass die neue Virusvariante schwerere Erkrankungen hervorrufe als andere Varianten. Auch bestünden keine Hinweise, dass die Virusvariante nicht abgedeckt sei von der Immunantwort, die von Impfstoffen hervorgerufen werde.

Die neue Virusvariante stelle für die Schweiz daher ein weiteres Risiko dar. Seine Ausbreitung würde es schwieriger machen, die Epidemie in der Schweiz zu kontrollieren.

Die Task-Force hatte bereits am 15. Dezember kommuniziert, dass aus ihrer Sicht strenge, flächendeckende Massnahmen angezeigt sind. Das Auftauchen der wahrscheinlich noch ansteckenderen Virusvariante erhöhe diese Dringlichkeit zusätzlich, schreibt die Task-Force nun.

Weniger Kontakte, mehr Tracing-Kapazität

Um eine Ausbreitung der neuen Virus-Variante in der Schweiz zu verhindern oder zu verlangsamen, sind aus der Sicht der Task-Force neben den Massnahmen zur Kontaktreduktion ein umgehender Ausbau der kantonalen Test- und Tracing-Kapazitäten sowie eine konsequente Umsetzung von Isolations- und Quarantäne Regelungen notwendig. Anstrengungen zur Identifizierung von Clustern und Infektionsquellen seien in der aktuellen Situation besonders wichtig.

All die bekannten Massnahmen würden auch gegen die neue Virusvariante wirken, schreibt die Task-Force weiter. Für Übertragungen brauche es Kontakte und damit könne gemeinsam aktiv auch etwas dagegen getan werden, nämlich indem die Kontakte so weit wie möglich reduziert würden.

Die Schweiz befinde sich seit Wochen in einer epidemiologischen Risikosituation mit sehr hohen Zahlen an Infektionen und Todesfällen, einer steten Zunahme in mehreren Regionen und einem Gesundheitssystem, das unter ausserordentlich grosser Belastung steht. Die kommenden Tage und Wochen würden zusätzliche Risikofaktoren bergen: die Festtage und Wintertourismus mit einer Zunahme an Kontakten und Mobilität und die Möglichkeit von weiteren Temperaturrückgängen. (SDA)

Anm. d. Red.: Der Bundesrat will in seiner Sitzung vom Mittwoch, 30. Dezember, über weitere Massnahmen entscheiden.

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