Mit der Grenzöffnung sei ein wichtiges Grundrecht an die Bürger zurückgegeben worden: die Reisefreiheit. Allerdings bedeute das nicht, dass die Coronavirus-Pandemie ein «Ablaufdatum» bekommen habe, sagte Bundesrätin Karin Keller-Sutter am Montag im Radio-Interview.
Grosse Freude herrschte unter anderem in Basel: Behördenvertreter aus der trinationalen Region Basel feierten am Morgen das Ende der dreimonatigen Grenzschliessung. Für die Basler Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann war dieser Anlass «ein starkes Zeichen gegenseitiger Wertschätzung».
Dreiländereck will nochmalige Grenzschliessung verhindern
Das Lebensgefühl des Dreiländerecks habe ihr in den vergangenen Monaten schmerzlich gefehlt, sagte Ackermann an der Feier auf der Dreiländerbrücke zwischen Weil am Rhein D und Huningue F.
Nun gelte es, über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit eine weitere Grenzschliessung dieser Art zu verhindern, sagte die Basler Regierungspräsidentin weiter. Dazu müssten die Anliegen der Region im Dreiländereck verstärkt gemeinsam nach Bern, Paris und Berlin getragen werden.
Auch Behördenvertreter aus Deutschland und Frankreich freuten sich über die Wiedereröffnung der Grenzen. Während der Grenzschliessung sei die Region enger zusammengewachsen. Es habe sich gezeigt, «dass wir nicht nur Nachbarn oder Partner, sondern Freunde sind», hiess es an der Feier.
Die Grenzöffnung wurde bereits am frühen Morgen von vielen Menschen genutzt, wie es auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bei der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) hiess. So sei am Autobahn-Grenzübergang Rheinfelden viel Verkehr gewesen.
Für eine Bilanz des grenzüberschreitenden Reiseverkehrs sei es Momentan zu früh, hiess es auf Anfrage bei der SBB. Belastbare Zahlen würden erst Ende Juni vorliegen.
Noch kein Ansturm von Einkaufstouristen
Ein Ansturm von Einkaufstouristen aus der Schweiz war im Warenhaus Rheincenter in Weil am Rhein D indes nicht auszumachen. Auch in Konstanz war zwar kein Ansturm von Einkaufstouristen zu verspüren, in den Geschäften und Restaurants war aber mehr los als üblicherweise zum Wochenstart.
Der erhoffte Ansturm an Einkaufstouristen blieb aber aus. «Es ist ein Wochentag. Die Leute müssen arbeiten», sagte Peter Herrmann, Manager des Lago-Centers in Konstanz, der sich über die Rückkehr der Normalität freut. Er rechnet mit rund 25'000 bis 28'000 Besuchern. Im «Lago» machen die Einkäufe von Schweizerinnen und Schweizer laut Herrmann rund 30 bis 35 Prozent des Umsatzes aus.
(SDA)