Der offene Brief wurde auch von den Gewerkschaften Unia, VPOD und dem Berufsverband SBK unterzeichnet, wie AI am Montag mitteilte.
Gemäss AI erkrankten weltweit bis im Juli mehr als 230'000 Beschäftigte im Gesundheitswesen an Covid-19. Mindestens 3000 Gesundheitsangestellte seien weltweit im Kampf gegen das Coronavirus gestorben. Viele Gesundheitsangestellte müssen demnach ohne ausreichende Schutzkleidung arbeiten, zudem werden sie schlecht bezahlt. Wer Kritik am Krisenmanagement äussere, werde in verschiedenen Ländern sanktioniert, entlassen oder gar inhaftiert.
Auch in der Schweiz seien Beschäftigte im Gesundheitswesen einem stark erhöhten Risiko für eine Ansteckung ausgesetzt gewesen. Dennoch lägen für die Schweiz bis heute keine genauen Daten über die Folgen der Pandemie für diese Berufsgruppen vor.
Um angemessene Massnahmen für einen besseren Schutz des Gesundheitspersonals ergreifen zu können, brauche es belastbare Daten. Diese sollen darüber Aufschluss geben, wie viele Personen sich während ihrer Arbeit mit dem Virus angesteckt haben und ob es unter ihnen Todesfälle gebe.
Die Daten sollen auch aufzeigen, ob Covid-19 als Berufskrankheit anerkannt wurde, wenn sich Personen während der Arbeit angesteckt haben, und ob und welche Unterstützung Erkrankte erhalten haben. Amnesty werde den offenen Brief an den Bundesrat in einigen Wochen überreichen und wolle bis dahin möglichst viele Unterschriften von Vertreterinnen und Vertretern des Gesundheitspersonals sammeln.
(SDA)