Coronavirus - Interpol
Interpol-Chef warnt vor Handel mit gefälschtem Corona-Impfstoff

Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock hat am Montag davor gewarnt, dass sich Kriminelle die Entwicklung eines wirksamen Coronavirus-Medikaments zunutze machen könnten. Der illegale Handel mit gefälschten Produkten werde zunehmen, wenn ein Medikament in Sicht sei.
Publiziert: 11.05.2020 um 05:12 Uhr
Interpol hat vor kriminellen Aktivitäten im Zusammenhang mit Coronavirus-Medikamenten sowie eines Impfstoffes gewarnt. (Symbolbild)
Foto: WALLACE WOON

Dies sagte Stock der Nachrichtenagentur DPA. Ähnliches sei bereits bei gefälschten medizinischen Produkten, wie Schutzmasken oder Desinfektionsmitteln, zu sehen, erklärte er.

«Es wird eine weitere grosse Welle geben, eine globale Welle, wenn wir im Bereich eines Impfstoffes vorankommen», sagte der Generalsekretär der internationalen Polizeiorganisation weiter.

Die Kriminalität habe sich schnell an die Coronavirus-Pandemie angepasst, so Stock. «In dem Sinne, dass sie die neuen Ängste, Sorgen und Nöte der Menschen ausnutzt, um sich im Hinblick auf kriminelle Aktivitäten neu zu orientieren.» Betroffen sei davon auch speziell das Gesundheitswesen - beispielsweise bei der Entsorgung kontaminierter Klinik-Abfälle.

«Wir sehen, dass organisierte Kriminelle in Asien gegenwärtig verstärkt versuchen, in diesen Markt einzudringen. Sie unterbieten sich im Preis, sie halten sich nicht an entsprechende Regularien und versuchen sozusagen, die legitime Wirtschaft zu unterwandern.» Stock ging davon aus, dass diese Praktik auch in anderen Teilen der Welt zu einem Problem werden könnte.

Interpol sitzt im französischen Lyon und ist mit 194 Mitgliedsländern die wichtigste Polizeiorganisation der Welt. Über Interpol tauschen Staaten unter anderem Informationen zu gesuchten Personen aus und melden Entwicklungen im Bereich der organisierten Kriminalität.

(SDA)

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