«Bleiben Sie zu Hause, insbesondere, wenn Sie alt oder krank sind!» Dieser eindringliche Appell des Bundesrats beschreibt eines der wichtigsten Elemente im Kampf gegen das Coronavirus. Ich selbst werde demnächst achtzig, bin also Angehöriger der Risikogruppe. Wie funktioniert so ein Onlinehauslieferdienst überhaupt in der Praxis? Was taugt er als Ersatz für den persönlichen Einkauf?
Hier mein Erlebnisbericht mit Coop@home: «Es gibt zurzeit keinen Liefertermin für Sie», erklärt mir die Mitarbeiterin vom Kundenservice freundlich, aber bestimmt am Telefon: Das vorläufige Resultat nach einem zweistündigen Bestellmarathon am Computer lautet also aufgeben? Nein, meint die Stimme von Coop und rät mir: «Versuchen Sie es mehrmals wieder, wegen des grossen Ansturms kann es länger dauern, aber gelegentlich werden wieder Termine frei. Vielleicht haben Sie Glück!» Zwar bin ich schon lang Kunde des Grossverteilers, aber bei Coop@home habe ich noch nie bestellt. Ich beginne deshalb auf der Homepage mit dem Registrieren. Name, Adresse, neues Passwort, Passwort bestätigen – und bin drin, im Supermarkt des Internets!
Lieferdienst für Tage ausgebucht
Nebenbei nehme ich den Hinweis zur Kenntnis, der Lieferdienst sei momentan für Tage ausgebucht. Das Angebot jedoch ist so überwältigend, dass ich mich in einen wahren Bestellrausch steigere: Lebensmittel, nicht nur abgepackt, sondern auch Frischfleisch vom Metzger, Gemüse vom Markt, nichts, was es nicht gäbe – Hundefutter, Kosmetik, Papeterie ... einfach alles!
Und zwar bequem nach Hause. Allerdings doch nur fast alles: Beim Anklicken für den Warenkorb erscheint immer wieder der Hinweis «nicht verfügbar». Offensichtlich gibt es auch beim Hauslieferdienst im Internet Hamsterer. Beim Ankreuzen der Bestellungen stosse ich auf die nächste Hürde: den Hinweis, dass ich für mindestens 100 Franken bestellen muss. Dazu kommt eine Liefergebühr von 17.90 Franken. Ich fülle meinen virtuellen Wunschzettel aus, tippe auf «Kasse» und werde erneut gestoppt: Die künstliche Intelligenz hinter der Bestellplattform hat festgestellt, dass einer der gewünschten Artikel inzwischen nicht mehr verfügbar ist und ich deshalb die 100-Franken-Grenze unterschreite.
Ende gut, alles gut?
Also zurück zur Bestellliste und nach Alternativen suchen. Doch bevor ich an der Kasse endlich bezahlen darf, werde ich wieder gestoppt: «Für diese Lieferadresse konnte aktuell kein Liefertermin ermittelt werden.» Man hatte mich ja gewarnt ... Anruf beim Kundenservice, der sich schon nach drei Minuten Warteschlaufe meldet: Man möge es einfach immer wieder versuchen. Zwei weitere Anläufe am selben Abend scheitern. Am nächsten Morgen früh um halb sieben winkt mir doch noch das prophezeite Glück: «Ihre Bestellung wird am Samstag, 28. März 2020 zwischen 15.00 und 16.00 Uhr geliefert.»
Jetzt klappt auch die Bezahlung mit Kreditkarte reibungslos: Die Bestätigung folgt umgehend per E-Mail. Wenn ich bis dahin nicht verhungert bin, werde ich hoffentlich in einer Woche berichten können, ob Ende gut auch in meinem Fall alles gut bedeutet.
Samstag, 28. März, 16.38 Uhr, ein weisser Lieferwagen von coop@home fährt vor. Der Chauffeur lädt vier prall gefüllte Einkaufssäcke mit Lebensmitteln aus: Nagelprobe bestanden! Die einwöchige Wartezeit hat sich gelohnt: Sämtliche von mir bestellten Esswaren sind in guter Qualität und sorgfältiger Verpackung geliefert worden. Sehr aufmerksam der Hinweis per SMS, die angekündigte Lieferzeit würde sich um 30 Minuten verzögern. Ich habe versprochen zu berichten, ob es tatsächlich bei der Probe aufs Exempel ein gutes Ende gibt: Nach sieben Tagen Wartezeit ist aus dem coop@hope ein überzeugendes coop@home geworden.
Samstag, 28. März, 16.38 Uhr, ein weisser Lieferwagen von coop@home fährt vor. Der Chauffeur lädt vier prall gefüllte Einkaufssäcke mit Lebensmitteln aus: Nagelprobe bestanden! Die einwöchige Wartezeit hat sich gelohnt: Sämtliche von mir bestellten Esswaren sind in guter Qualität und sorgfältiger Verpackung geliefert worden. Sehr aufmerksam der Hinweis per SMS, die angekündigte Lieferzeit würde sich um 30 Minuten verzögern. Ich habe versprochen zu berichten, ob es tatsächlich bei der Probe aufs Exempel ein gutes Ende gibt: Nach sieben Tagen Wartezeit ist aus dem coop@hope ein überzeugendes coop@home geworden.