G/-Gipfel als Videokonferenz
Staats- und Regierungschefs wollen über Coronavirus-Krise beraten

Die Staats- und Regierungschef sieben führender Industrieländer (G7) wollen am Donnerstag in einer Videoschaltung über den Kampf zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie beraten. Es gehe darum, die nationalen Strategien zu koordinieren.
Publiziert: 14.04.2020 um 23:56 Uhr
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Aktualisiert: 16.04.2020 um 11:15 Uhr
Die Staats- und Regierungschefs der G7 wollen am Donnerstag nicht persönlich, wie in Frankreich im Jahr 2019, zusammenkommen - sondern diesmal per Videoschaltung. (Archivbild)
Foto: IAN LANGSDON / POOL

Dies erklärte ein Sprecher des Weissen Hauses am Dienstag. US-Präsident Donald Trump habe seine Amtskollegen der G7-Staaten zu dem Gespräch am Donnerstagmorgen (Ortszeit der USA) eingeladen.

Die Beratungen sollen auf die vorige G7-Videoschaltung zu dem Thema von Mitte März aufbauen. Die US-Regierung hat derzeit turnusgemäss den Vorsitz der Gruppe inne, zu der auch Deutschland, Frankreich, Italien, Grossbritannien, Kanada und Japan gehören. Ein ursprünglich für Juni in den USA geplantes G7-Gipfeltreffen hatte Washington im vergangenen Monat wegen der Pandemie abgesagt. Stattdessen setzen die USA nun auf regelmässigere Videoschalten.

Welche Länder gehören zur G7-Gruppe?

Zur G7-Gruppe gehören

  • USA

  • Kanada

  • Japan

  • Deutschland

  • Frankreich

  • Grossbritannien

  • Italien

Das G7-Forum versucht Antworten auf globale Herausforderungen zu finden und ergänzt die wirtschaftspolitische Koordinierung der G20. Wegen der Verletzung der Souveränität und territorialen Unversehrtheit der Ukraine durch Russland findet seit 2014 das Format der Regierungschefs als G7 statt G8 statt.

Zur G7-Gruppe gehören

  • USA

  • Kanada

  • Japan

  • Deutschland

  • Frankreich

  • Grossbritannien

  • Italien

Das G7-Forum versucht Antworten auf globale Herausforderungen zu finden und ergänzt die wirtschaftspolitische Koordinierung der G20. Wegen der Verletzung der Souveränität und territorialen Unversehrtheit der Ukraine durch Russland findet seit 2014 das Format der Regierungschefs als G7 statt G8 statt.

Bei gemeinsamen Lösungen haperts

Bislang gab es im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie viele nationale Alleingänge, etwa die zuerst von der US-Regierung verhängten Einreisesperren für Reisende aus China und dann später dem europäischen Schengen-Raum.

Doch schon am Mittwoch wurde erneut deutlich, dass es bislang keine international abgestimmte Linie für den Kampf gegen das Virus gibt: Weltweit - auch im Kreis der G7-Staaten - stiess Trumps Ankündigung, US-Zahlungen an die WHO trotz der Pandemie bis auf Weiteres zu stoppen, auf heftige Kritik. Trump macht die Organisation für die Vielzahl an Toten in der Krise mitverantwortlich. Seine Regierung werde in den kommenden 60 bis 90 Tagen prüfen, welche Rolle die WHO bei der «schlechten Handhabung und Vertuschung der Ausbreitung des Coronavirus» gespielt habe.

Deutschlands Aussenminister Heiko Maas etwa erklärte daraufhin: «Gegenseitige Schuldzuweisungen helfen in der Coronakrise nicht.» Es sei jetzt im Gegenteil an der Zeit, die «unterfinanzierte» WHO für den Kampf gegen die Pandemie zu stärken. UN-Generalsekretär António Guterres mahnte ebenfalls, es sei nun die «Zeit für Einheit und für eine Zusammenarbeit der internationalen Gemeinschaft in Solidarität, um das Virus und seine erschütternden Konsequenzen zu stoppen».

G7-Gruppe will Schuldenlast ärmerer Länder erleichtern

Die führenden Industriestaaten wollen die ärmsten Länder der Welt mit Schuldenerleichterungen unterstützen, damit diese die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie besser abfedern können. Die Staaten der G7-Gruppe seien unter bestimmten Bedingungen bereit, den Schuldendienst für die ärmeren Länder zeitlich begrenzt auszusetzen, hiess es am Dienstag in einer Mitteilung des US-Finanzministeriums nach einem Telefonat der G7-Minister und Zentralbankchefs. Voraussetzung sei die Beteiligung aller G20-Staaten, hiess es. Damit müsste unter anderem auch China zustimmen, das Kredite an viele Entwicklungsländer vergeben hat.

Auch der Topf des Internationalen Währungsfonds (IWF) für Notkredite solle aufgestockt werden, forderten die G7-Finanzminister demnach. Der IWF hatte bereits am Montag Schuldenerleichterungen für 25 der ärmsten Länder angekündigt.

In Frankreich erklärte Finanzminister Bruno Le Maire, es gebe im Rahmen der G20 bereits einen Konsens dafür, den ärmsten Ländern im laufenden Jahr einen Zahlungsaufschub einzuräumen. «Wir haben das im Rahmen des Pariser Clubs erreicht und im Rahmen der G20, da China unser Vorgehen unterstützt hat», sagte Le Maire am Dienstag.

Welche Länder könnten entlastet werden?


Das betreffe 76 Länder, hauptsächlich in Afrika. Bei der Einigung gehe es um rund 20 Milliarden US-Dollar. Der Pariser Club hat 22 Mitglieder, unter ihnen auch Deutschland. Sie haben vergleichbare Kreditregeln und verhandeln immer wieder über grössere Schuldennachlässe.

(SDA)

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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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